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EU Kommission: EU-Schweinebestand sinkt, weltweiter Handel mit Fragezeichen

EU Agricultural Economic   Short Term Outlook Autumn 2018

Die Produktion von Schweinefleisch nimmt in der EU dieses Jahr voraussichtlich um 1,5 % zu. Für das kommende Jahr rechnen Experten jedoch wieder mit einem Rückgang um 1 %. Der Weltmarkt zeigt stattdessen für 2019 noch einige Fragezeichen, so die Bilanz des Short Term Outlooks der EU Kommission im Herbst 2018.

 

EU Schweinebestand: 2018 steigend, 2019 fallend

 

Nachdem die Zuchtsauenbestände seit Ende 2016 innerhalb der EU erhöht wurden, kommt es jüngsten Zahlen zufolge in den wichtigsten europäischen Ländern 2018 zu einer Trendumkehr. Geringere Sauenbestände wurden demnach vor allem in Rumänien, Polen und Deutschland verzeichnet. Dem gegenüber stehen Aufstockungen in Spanien und Italien. Insgesamt nimmt der EU-Sauenbestand aktuell um 0,7 % ab.

 

Noch haben die verringerten Sauenbestände aber noch keine Auswirkung auf die aktuelle Schweinefleischproduktion. Diese stieg Anfang 2018 um 3,7 %, vor allem durch starke Zunahmen in Spanien (+8) und Polen (+9). Nun lassen die Zahlen wieder nach, und erreichen somit zum Ende des Jahres voraussichtlich plus 1,5 % gegenüber 2017. Für 2019 prognostiziert die EU dann eine Rückgang um 1% an der Gesamtmenge von Schweinefleisch aus der EU.

 


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Internationaler Handel zeigt Fragezeichen

Noch größtenteils ungewiss sind die Prognosen, wie sich der internationale Handel mit Schweinefleisch im kommenden Jahr entwickeln wird. Eine der Ungewissheiten ist die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Sie grassiert nach wie vor in China, dem weltweit größten Produzenten und Importeur, sowie in einigen EU-Staaten. Schwierigkeiten bereiten auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China, sowie der Wettbwerb der EU mit den USA im Export von Schweinefleisch in andere asiatische Märkte.

 

China bleibt mit einem Anteil von 35 % des gesamten EU-Schweinefleischexports Abnehmer Nummer eins, gefolgt von 12 % von Japan. Während die Ausfuhren nach Südkorea, die Philippinen, die USA, Ukraine und Vietnam 2018 bisher gesteigert werden konnten, ging der Export nach Honkong um 36 % zurück. In Summe konnten die EU-Exporte von Januar bis Juli 2018 um knapp 1 Prozent auf 2,24 Mio t gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden.

Ob dieser positive Trend anhalten wird, hängt unter anderem auch davon ab, wie sehr sich die Afrikanische Schweinepest in der EU ausbreiten wird. Ein ASP-Ausbruch in mehreren Ländern Westeuropas würde den internationalen Handel mit Schweinefleisch sowie den europäischen Binnenmarkt massiv beeinträchtigen, meinen auch die Analysten der niederländischen Rabobank.

 

Keine guten Aussichten gibt es beim Fleischpreis. Laut der Prognose bleibt der Preis weiter unter Druck, weil die Produktion bis zum Ende des Jahres nach wie vor hoch bleibt, und viel von den Entwicklungen der Handelsbeziehungen abhängt. Zusätzlichen Druck erzeugen die historischen Exporttiefpreise aus den USA, Brasilien und Kanada. Die Ferkelpreise bewegten sich EU-weit bis Mai ungefähr im Vierjahresmedian, als sie, zum Teil aufgrund der geringen Fleischpreise, stark in den Keller fielen. Erste gegen Ende des Sommers kam der Preissturz zu einem Halt, immer noch rund 23 % unter dem Vorjahrespreis.


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