Estland meldet weitere ASP-Ausbrüche in großen Schweinebetrieben
In Estland wurde auf zwei weiteren Betrieben die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Betroffen ist auch ein separater Abferferkelstall des landesweit größten Schweinebetriebes. Laut der zuständigen estnischen Behörde müssen auf dem Betrieb 27.000 Tiere gekeult werden. Für das baltische Land, in dem Ende Juli insgesamt rund 280.000 Schweine gehalten wurden, stellt dies einen herber Rückschlag dar, berichtet AgE.
In Estland spitzt sich die Krise in der Schweinehaltung wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiter zu. Wie die estnische Agrar- und Lebensmittelbehörde (PTA) am Donnerstag vergangene Woche (28.8.) mitteilte, wurde das Virus auf zwei weiteren Betrieben des Landes nachgewiesen. Demnach ist in einem der Fälle ein separater Abferkelstall des landesweit größten Schweinehalters, EKSEKO, betroffen. Laut der zuständigen Behörde müssen allein auf diesem Betrieb 27.000 Tiere gekeult werden. Den zweiten Ausbruch gab es auf einem Betrieb mit rund 1.500 Schweinen.
Schweinebestand um ein Fünftel eingebrochen
Für die estnische Veredlungswirtschaft stellt insbesondere der Ausbruch in dem EKSEKO-Stall einen schweren Schlag dar. Ende Juli wurden in dem gesamten Land rund 280.000 Schweine gehalten. Die Zuchtschweine von EKSEKO versorgen laut Angaben der PTA rund 45% der gesamten estnischen Schweineproduktion mit Jungtieren. In Estland mussten in diesem Jahr damit bereits knapp 55.000 Schweine gekeult werden. Somit hat das kleine baltische Land bereits etwa ein Fünftel des gesamten Schweinebestandes eingebüßt. Zudem wurde die ASP bei inzwischen 125 Wildschweinen diagnostiziert.
Schweinehalter sollen beim Wiederaufbau unterstützt werden
Unsere vorrangige Aufgabe ist es, das Überleben der Schweinefarmen zu sichern
, erklärte der estnische Landwirtschaftsminister, Hendrik Johannes Terras, am Freitag (29.8.). Jenen Betrieben, deren gesamter Bestand vernichtet wurde, müsse nun beim Wiederaufbau ihrer Herden geholfen werden. Er setze sich dafür ein, dass aus dem Staatshaushalt Mittel für die Anschaffung neuer Jungtiere bereitgestellt werden. Zudem seien Verhandlungen mit Partnern in Lettland über die Nutzung dortiger Tierkörperverwertungsanlagen aufgenommen worden. Der Ausschuss für ländliche Angelegenheiten des estnischen Parlamentes, dem Riigikogu, sprach sich zudem am Donnerstag bei einer außerordentlichen Sitzung für eine deutliche Erhöhung der Jagdquoten für Wildschweine aus, um die ASP in den Griff zu bekommen.