04.10.2022rss_feed

Eine Million weniger Schweine in US-Ställen

© Canva

© Canva

Der Abbau der Schweinebestände in den USA hat sich in diesem Herbst weiter fortgesetzt, allerdings abgeschwächt. Neben einer damit einhergehenden geringeren Schweinefleischerzeugung werden auch Einbußen bei den Schweinefleischexporten erwartet, berichtet Agra Europe.

 

Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. September 2022 insgesamt 73,80 Millionen Schweine gehalten; das waren 1,07 Millionen Stück oder 1,4 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bereits seit Ende 2020 werden bei den vierteljährlichen Erhebungen rückläufige Tierzahlen im Vorjahresvergleich gemeldet, die im zweiten Halbjahr 2021 mit Abnahmeraten von rund 4 % aber deutlich höher ausgefallen waren. Geringer als jetzt war der US-Schweinebestand in einem Herbst zuletzt 2017.

 

Stärkster Rückgang bei Ferkeln und Läufern

Laut der jüngsten Zählung waren Bestandsrückgänge in allen Gewichtskategorien festzustellen. Relativ am stärksten verlief die Herdenverkleinerung gegenüber September 2021 bei den Ferkeln bis 23 kg mit einem Minus von 1,6 % auf 21,34 Millionen Stück sowie bei den Läufern bis 54 kg mit einem Rückgang von ebenfalls 1,6 % auf 19,89 Millionen Tiere. Die Mastschweinepopulation wurde um 1,3 % auf 26,42 Millionen Stück abgebaut. Auch die Zahl der Sauen war rückläufig, im Vergleich zum Gesamtbestand aber unterdurchschnittlich um 0,6 % auf 6,15 Millionen Stück. Das USDA geht davon aus, dass von September bis November rund 2,5 % weniger Sauen abferkeln werden als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Wurf entsprach mit 11,13 Tieren dem Vorjahresniveau.

 

Rückläufiger Schweinefleischexport erwartet

Der rückläufige Schweinebestand wird sich in diesem Jahr in einer geringeren Schweinefleischerzeugung der USA niederschlagen. In seiner jüngsten Prognose geht das USDA davon aus, dass die Erzeugung gegenüber 2021 um 246.000 t oder 2,0 % auf 12,31 Mio. t sinkt. Ein Jahr zuvor war diese bereits um 285.000 t beziehungsweise 2,2 % rückläufig gewesen. Das kleinere Angebot wird den US-Analysten zufolge 2022 vor allem zu geringeren Schweinefleischexporten führen; diese sollen gegenüber dem Vorjahr um 241.000 t oder 7,6 % auf 2,95 Mio. t abnehmen. Dazu trägt aber auch die starke Kaufzurückhaltung Chinas bei. Die Bezüge der Volksrepublik an US-Schweinefleisch brachen in den ersten sieben Monaten 2022 um die Hälfte auf 262.900 t ein.


arrow_upward