29.12.2021rss_feed

DVT rechnet mit Minus beim Mischfutterabsatz

©DVT

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In Deutschland sinkt die Zahl der gehaltenen Nutztiere. Das spüren auch die Mischfutterhersteller. Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) rechnet für das laufende Kalenderjahr mit einem Minus beim Absatz von Mischfutter von schätzungsweise 2 % bis 3 %.

 

Ursächlich dafür seien Absatzeinbußen vor allem im Rinder- und Schweinesektor erklärte der Sprecher der DVT-Geschäftsführung, Dr. Hermann-Josef Baaken, laut Agra Europe vor kurzem bei einer Online-Pressekonferenz.

Allerdings habe sich neben der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auch die Geflügelgrippe in den jeweils betroffenen Regionen auf den Mischfutterabsatz bei den dort ansässigen Unternehmen ausgewirkt, da die Ställe über längere Zeiträume nicht belegt würden. Laut Baaken stellten die zeitweise auftretenden Störungen der Lieferketten die gesamte Branche in der tierischen Veredlung vor Herausforderungen.

 

Lehren aus Krisen ziehen

Es gelte, aus Krisen, wie sie aktuell durch die ASP und die Corona-Pandemie ausgelöst werden, auch mit Blick auf die Abhängigkeit vom Weltmarkt die richtigen Lehren zu ziehen. Das Ziel muss es sein, die Vorteile der globalen Verfügbarkeit von Produkten zu nutzen, zugleich Abhängigkeiten von Drittländern zu reduzieren und flankierend stabile und nachhaltige Transportwege systemrelevanter Produkte für Ernährung und Gesundheit zu gewährleisten. Nationale Versorgungsinteressen müssen durch internationale Vereinbarungen und den Austausch auf Ebenen wie der EU gesichert werden, betonte der DVT-Geschäftsführer.

 

Krisenfestigkeit des Ernährungssystems stärken

An die neue Bundesregierung appellierte Baaken, die Krisenfestigkeit des Ernährungssystems für den systemrelevanten Bereich der Tierernährung durch zentrale Maßnahmen zu stärken. Unter anderem werde eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes benötigt, damit die Produktion und der Transport von Futtermitteln auch an Sonn- und Feiertagen möglich seien, um die Just-in-time-Produktion für die Versorgung der Tiere sicherzustellen. Außerdem erhoffe sich die Branche von der Politik klare Standards und faire europaweit einheitliche Wettbewerbsbedingungen, die die eigenen Versorgungsinteressen berücksichtigten und einen globalen Umweltschutz ermöglichten. Es darf keine Abwanderung der Produktion und damit die Verlagerung in andere Länder geben, warnte der DVT-Geschäftsführer.

 


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