17.01.2024rss_feed

Durchbruch in Belgien: China öffnet den Markt für belgisches Schweinefleisch wieder

Belgien darf wieder Schweinefleisch nach China ausführen. ©Canva

Belgien darf wieder Schweinefleisch nach China ausführen. ©Canva

Der Export von Schweinefleisch und Nebenprodukten aus Belgien nach China ist wieder möglich. Nach Angaben des Fachportals Pig Progress wird China nach fünf Jahren Sperre das Importverbot für belgisches Schweinefleisch aufgrund von Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen wieder aufheben. Belgien gilt seit Ende 2020 offiziell als ASP-frei.

ISN: Belgien hat erkannt, dass das Thema ASP in China politisch höchste Priorität hat und konnte mit der Wiedereröffnung des chinesischen Markts für Schweinefleisch einen Durchbruch erzielen. Auch in Deutschland sollte man die Verhandlungen für ein Regionalisierungsabkommen mit China zur Chefsache erklären, denn wir brauchen den Export für eine nachhaltige Vermarktung aller Teilstücke des Schweins.

 

Fünf Jahre nachdem China ein Einfuhrverbot für belgisches Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte aufgrund von Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen verhängt hat, hat Belgien nun eine Aufhebung der Sperre erreicht. Der Entscheidung voraus gegangen waren monatelange Verhandlungen sowie persönliche Gespräche des belgischen Premierministers Alexander De Croo mit den chinesischen Behörden vor Ort im Januar dieses Jahres. Das berichtet das Fachportal Pig Progress und bezieht sich auf eine Pressemitteilung des Belgischen Bauernbunds Boerenbond, dessen Präsident Lode Ceyssens der Handelsmission in China zwei Tage beiwohnte.

 

Vor allem Nebenprodukte sollen nach China gehen

Belgiens Landwirtschaftsminister David Clarinval betitelte die Rücknahme des Handelsembargos als großen Sieg für die belgischen Schweinehalter. Da Belgien seit Ende 2020 offiziell als ASP-frei gelte, sei es ein logischer Schritt, der sich außerdem positiv auf die belgische Wirtschaft auswirken werde. Belgien plane insbesondere den Export von Nebenprodukten wie Schweineköpfen und Pfötchen nach China, da es für diese Produkte in Europa laut des Bauernbunds keinen Markt gebe.

 

Die ISN meint:

Mit der Wiedereröffnung des chinesischen Marktes für belgisches Schweinefleisch hat Belgien gezeigt, dass diese große Hürde durchaus überwindbar ist. Die Belgier haben verstanden, dass das Thema ASP in China politisch höchste Priorität hat. Daher hat man die entsprechenden Verhandlungspartner auf Augenhöhe ins Rennen geschickt – und das, obwohl Belgien seit mehreren Jahren bereits frei von ASP ist.

Eine wichtige Erkenntnis, die man auch in Deutschland beherzigen und die Verhandlungen zum Regionalisierungsabkommen zwischen Deutschland und China zur Chefsache erklären sollte. Wir brauchen den Export für eine nachhaltige Vermarktung aller Teilstücke des Schweins, gerade weil in Deutschland nicht das ganze Schwein gegessen wird und Nebenprodukte wie Öhrchen, Pfötchen und Schwänzchen hierzulande keinen Abnehmer finden. Schweinefleisch aus Deutschland ist absolut sicher. Deshalb muss die Öffnung weiterer Drittlandsmärkte für deutsches Schweinefleisch auf höchster politischer Ebene ganz oben auf der To-Do-Liste stehen.


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