Diskussion um Kastenstände: Muss Kontraste
immer nur schwarz und weiß sein?
Einen zweifelhaften Versuch das Sommerloch mit dem Thema Kastenstand zu füllen, startete gestern Abend die ARD-Sendung Kontraste
.
Im Mittelpunkt stand erneut das Schweinehochhaus in Maasdorf (Sachsen-Anhalt). Im Stall durfte offiziell nicht gefilmt werden, daher bedienten sich die Redakteure mutmaßlich illegal erstellter Aufnahmen aus dem Umfeld von Tierrechtlern. Quasi in Dauerschleife wurden Nachtaufnahmen von Sauen in Kastenständen gezeigt. Die Stände seien zu eng, so der Vorwurf.
Selbst Veterinäre genervt
Selbst das zuständige Veterinäramt, das den Betrieb zuletzt am 18. Mai kontrollierte, klang in der schriftlich abgegebenen Stellungnahme genervt: Der Betrieb erfülle die geltenden tierschutzrechtlichen Bestimmungen. Es werde kein Bedarf gesehen, das Thema zum zigsten Mal aufzugreifen.
Als Alternative
zur Kastenstandhaltung wurde die Gruppenhaltung von Sauen an einer Abrufstation gezeigt. Gänzlich unterschlagen wurde in dem Beitrag, dass in Deutschland alle Sauen ab dem 28. Träch-tigkeitstag in Gruppen gehalten werden. Im Kastenstand stehen Sauen nur die ersten vier Wochen nach der Belegung. Leider hatten diese Punkte in dem Beitrag keinen Platz, obwohl die Redakteure auch mit fachkundigen Schweinehaltern gesprochen hatten.
Das passt es doch ganz herrlich, dass direkt im Anschluss an den Kastenstands-Beitrag die einseitige Berichterstattung in den Medien
kritisch aufgegriffen wurde. Leider ging es da nicht mehr um die Tierhaltung.