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Deutscher Tierarzneimittelmarkt: Impfstoff statt Antibiotika

Deutscher Tierarzneimittelmarkt 2017: Prävention gewinnt an Bedeutung

Deutscher Tierarzneimittelmarkt 2017: Prävention gewinnt an Bedeutung

Die Anstrengungen der Landwirte und Tierärzte tragen Früchte: Der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung hat sich innerhalb der vergangenen 5 Jahr mehr als halbiert! Ein wichtiger Baustein ist dabei die Krankheitsprävention, was sich im gestiegenen Absatz von Impfstoffen widerspiegelt. Genau das zeigen die Umsatzzahlen für den deutschen Tierarzneimittelmarkt, die aktuell der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) für das Jahr 2017 veröffentlicht hat.

 

Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr aus Sicht der Hersteller zufriedenstellend entwickelt. Der Gesamtumsatz mit Tiermedikamenten im Jahr 2017 lag bei 811 Mio Euro: gegenüber dem Vorjahr bedeutete das ein Wachstum von 2,9 %. Das Umsatzverhältnis Hobbytier zu Nutztier belief sich auf etwa 53 % zu 47 %.

 

Prävention gewinnt an Bedeutung

Die positive Entwicklung des Impfstoffsegmentes, das um 3,5 % auf 229 Mio. Euro wuchs, wertete BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller als ein Zeichen für die Stärkung der Prävention. Ein aktives Tiergesundheitsmanagement gewinne im Nutztierbereich weiter an Bedeutung.


Die Anwendung von Antibiotika in der Veterinärmedizin hat sich innerhalb von fünf Jahren um 57 Prozent reduziert.

Die Anwendung von Antibiotika in der Veterinärmedizin hat sich innerhalb von fünf Jahren um 57 Prozent reduziert.

Entsprechend stagniert das Antiinfektivasegment bei 151 Mio. Euro. Die Anwendung von Antibiotika in der Veterinärmedizin hat sich innerhalb von fünf Jahren um 57 Prozent reduziert. Schüller führt diese positive Entwicklung auf die Maßnahmen zur Reduzierung der Anwendung von Antibiotika im Nutztierbereich sowie auf ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Antibiotika zurück.

 

Die ISN meint

Impfen und Krankheitsprävention statt Antibiotikaeinsatz – dieses Motto prägt das gemeinsame Handeln der Nutztierhalter und Hoftierärzte. Das ist verantwortungsvoll, dient dem Tierwohl und ist ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Resistenzen. Die deutschen Schweinehalter konnten in den vergangenen 5 Jahren ihren Antibiotikaeinsatz enorm reduzieren. Ein riesiger Erfolg!

Kranke Tiere müssen ohne Wenn und Aber in ausreichender Dosierung behandelt werden. Deshalb gehen diese Reduzierungsschritte nicht in der gleichen Geschwindigkeit so weiter, denn das Optimierungspotential scheint inzwischen weitgehend ausgeschöpft, wie auch die Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gezeigt haben:


Antibiotikaeinsatz weiter auf niedrigem Niveau – BVL veröffentlicht neue Kennzahlen

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