Deutschland führt mehr Schweinefleisch in Drittländer aus
Die Ausfuhren an deutschem Schweinefleisch übertrafen im Zeitraum von Januar bis Oktober 2015 leicht die Werte des Vorjahres. Allerdings wurde weniger in europäische Länder exportiert und deutlich mehr in Drittländer geliefert.
Mit einer Menge von 2,14 Mio. t Schweinefleisch überschritten die Exporte um 0,5 % die Vorjahreswerte. Nachdem Russland als Handelspartner praktisch komplett ausgefallen ist, mussten neue alternative Märkte gesucht werden. Diese wurden außerhalb von der EU im asiatischen Raum, aber auch in Südafrika gefunden, berichtet die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI).
Schwacher Eurokurs birgt Wettbewerbsvorteile
Gegenüber Anbietern aus den USA führte der niedrige Eurokurs im Vergleich mit dem US-Dollar zu Wettbewerbsvorteilen für Deutschland. Der Hauptanteil mit 73 % der gesamten Schweinefleischexporte findet in Europa sein Ziel. Dabei sind Italien sowie die Niederlande und Großbritannien die wichtigsten Importeure. Während die Ausfuhren in die EU rückläufig sind, konnten die Lieferungen in Drittländer von Januar bis Oktober um 16 % gesteigert werden.
Schweinefleischpreis in China steigt 2015 um 10 Prozent
Auf dem wichtigsten Drittlandexportmarkt China, haben sich die Preise für Lebensmittel 2015 im Vorjahresvergleich um 2,4 % erhöht. Wie aus Daten des Nationalen Statistikamtes hervorgeht, mussten die Verbraucher dabei vor allem für Schweinefleisch tiefer in die Tasche greifen. Dieses kostete im Dezember in den Läden und auf den Märkten 14,0 % mehr als zwölf Monate zuvor; im Jahresmittel mussten die Käufer 9,5 % mehr Geld für Schweinefleisch ausgeben als 2014.
Grund für den Preisauftrieb waren die gesunkenen Schweinebestände in der Volksrepublik, was eine Verknappung des heimischen Angebots zur Folge hatte. Mittlerweile scheint der Höhepunkt der Preishausse jedoch überschritten; seit Oktober sinken die Preise für Schweinefleisch in den Läden wieder.