02.07.2015rss_feed

Dänen auf Beutezug: Hauspreispolitik von Danish Crown

Danish Crown

Man sagt, Höflichkeit und Gelassenheit sei den Dänen schon in die Wiege gelegt worden. Auf dem deutschen Schlachtschweinemarkt teilt man aktuell diese Einschätzung nicht.

Es ist nicht neu, sorgt aber immer wieder für Überraschung und Ärger bei den Marktteilnehmern: Völlig überzogene Hauspreisdrohungen des Schlachtunternehmens Danish Crown (DC) mit Sitz in Essen/ Oldenburg.

Unerhörtes Verhalten

Auch in der aktuellen Woche zeichnete sich das Unternehmen dänischer Herkunft mit unerhörtem Verhalten gegenüber seinen Marktpartnern aus und machte vorsorglich zu einem Zeitpunkt am Wochenanfang Druck auf den Markt, obwohl noch gar nicht bekannt war, wie die Woche verlaufen werde. In einer sensiblen Marktphase mit tendenziöser Schwäche wurde mit Hauspreisen für die Schlachtwoche gedroht und der Schweinemarkt zusätzlich geschwächt. Der Druck potenzierte sich, indem verschiedene Marktkommentatoren als Multiplikatoren auf die erzeugte Unsicherheit einstiegen.

Als sich dann abzeichnete, dass zu den angedrohten Hauspreisen nicht ausreichend Schlachtschweine angeliefert werden, wurden gestern Punkt 14 Uhr Schweine zum regulären Preis geordert. Denn das Angebot an lebenden Schweinen ist nach wie vor überschaubar und verspricht angesichts der Witterung eher kleiner zu werden.

 

Schon die Wikinger brachten Angst und Schrecken

Ist DC der Wikinger der Neuzeit und auf Beutezug? Aus aktuellem Anlass drängt sich auch die Frage auf, ob man den deutschen Markt dauerhaft stören will, um die Abwanderung dänischer Ferkel und Schlachtschweine nach Deutschland zu verhindern.

 

Bemerkenswert ist, dass die Kritik an der Unternehmenspolitik nicht mehr nur von der Erzeugerseite kommt, sondern auch aus den eigenen Reihen. So mehren sich in der Branche die Vorwürfe, dass DC mit Kampfpreisen die Preise auf dem Fleischmarkt kaputt machen würde. Die Fassungslosigkeit der Marktteilnehmer ist erstmals stufenübergreifend.

 


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