26.11.2015rss_feed

Dänemark plant Lockerung der Düngevorschriften

Gülle fahren Schleppschläuche Quer 2951

Das strenge Düngerecht in Dänemark soll gelockert werden – das verlangt Landwirtschaftsminister Kjer Hansen in einem Gesetzesentwurf, den er nun dem Parlament vorlegte. Die Novelle sieht eine Anhebung der Nährstoffobergrenze vor und soll damit eine praktische Vereinfachung und wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte bringen, berichtet Agra Europe.

 

Kehrtwende in restriktiver Düngepolitik

Dänemark hatte in den letzten 20 Jahren mehrfach mit steigenden Obergrenzen für die Gülleausbringung von sich Reden gemacht und damit einen messbaren Rückgang der Nährstoffeinträge in die Umwelt erreicht. Gleichzeitig wurde auch ein Rückgang der Eiweißgehalte im Getreide festgestellt – so lag der mittlere Proteingehalt des letztjährigen Weizens nur noch bei 8,4%. Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und importierte Proteinfuttermittel zur Ergänzung waren die kostenverursachenden Folgen für die heimische Landwirtschaft.

 

Dass die Politik die Düngung in Dänemark nun durch eine Änderung der Novelle wieder stärker an den Bedarf der Pflanzen ausrichten will, kommt einer Kehrtwende der restriktiven Düngepolitik gleich. Das Ministerium rechnet bereits mit Einnahmen durch höhere Erträge und bessere Getreidequalität in Höhe von ca. 70-130 Millionen Euro pro Jahr durch die angestrebte Lockerung der Düngevorschriften. Die Novelle soll nach Aussage des Ministers Hansen bereits zum Frühjahr in Kraft treten.

 

Die ISN meint:
Aus Sicht der ISN ist die Entwicklung in Dänemark sehr bemerkenswert, zumal die deutschen Politiker mit einer kräftigen Verschärfung der Düngeverordnung derzeit genau das Gegenteil diskutieren.

 


arrow_upward