13.03.2020rss_feed

Coronavirus: Was Sie als Schweinehalter wissen müssen

Die „Corona-Frage“ stellt aktuell die Welt auf den Kopf. Schweinehalter sollten genau hinschauen, welche Folgen die Pandemie auf ihren Betrieb haben kann. (Bildquelle: pixabay)

Die „Corona-Frage“ stellt aktuell die Welt auf den Kopf. Schweinehalter sollten genau hinschauen, welche Folgen die Pandemie auf ihren Betrieb haben kann. (Bildquelle: pixabay)

Derzeit bestimmt das Corona-Virus die Schlagzeilen und das öffentliche Leben. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) informiert Tierhalter in einem Frage-Antwort-Katalog, was sie beachten müssen. Wichtigster Punkt ist, dass derzeit nicht davon ausgegangen wird, dass sich Nutztiere infizieren können oder als Überträger gelten.

ISN: Schweinehalter sind gut beraten, nun ihre Notfallpläne zu prüfen und ggf. einen Ersatz für den Ernstfall zu organisieren, damit die Versorgung der Tiere auch bei Ausfall der betreuenden Personen sichergestellt ist.

 

Informationen für Tierhalter

Das neue Corona-Virus SARS-CoV-2 bestimmt derzeit die Schlagzeilen und das öffentliche Leben. Die Infektionen in Deutschland steigen und damit auch die Verunsicherung in der Bevölkerung. Die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln sind bekannt, doch was muss man speziell als tierhaltender Landwirt beachten? Können sich Nutztiere mit dem Virus anstecken oder es sogar weiterverbreiten? Diese und weitere Fragen beantwortet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in einem Frage-Antworten-Katalog und klärt auf, was Sie als Tierhalter wissen müssen. Die wichtigsten Antworten für Schweinehalter haben wir zusammengefasst.

 

Können sich Schweine mit SARS-CoV-2 infizieren und es weiterverbreiten?

Laut FLI gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich Nutztiere am Corona-Virus SARS-CoV-2 anstecken oder es Übertragen und Weiterverbreiten können.

Aktuell überprüft das FLI in Testreihen die Empfänglichkeit von Tieren gegenüber SARS-CoV-2 und erwartet Ende April erste Ergebnisse. Erst dann könne man die mögliche Gefährdung für Mensch und Tier abschätzen.

Grundsätzlich gilt es, beim täglichen Umgang mit den Tieren die grundlegenden Prinzipien der Hygiene zu beachten und sich z.B. nach Tierkontakt gründlich die Hände zu waschen.

 

Ist die Vermarktung von Schweinen durch Corona gefährdet?

Solange es keine wissenschaftlichen Hinweise darauf gibt, dass sich Schweine mit dem Coronavirus infizieren können oder zur Verbreitung des Virus beitragen, seien Untersuchungen von Schlachttieren dem FLI zufolge nicht sinnvoll. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) schätzt darüber hinaus eine Übertragung über Lebensmittel als unwahrscheinlich ein. Schweinehalter müssen sich vorerst also keine Sorgen um die Vermarktung ihrer Tiere machen.

 

Was passiert, wenn ein Betriebsleiter erkrankt?

Ist eine Person erkrankt, wird sie für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt. Das gleiche gilt für enge Kontaktpersonen. In der Regel ist also nicht nur der Betriebsleiter, sondern auch die Familie von einer Quarantäne betroffen. Betroffene sollten sich so schnell wie möglich mit dem örtlichen Gesundheitsamt in Verbindung setzen, das im Einzelfall über die Umsetzung der Quarantäne und den Umgang mit Mitarbeitern oder Betriebshelfern entscheidet. Unmittelbarer Kontakt und Arbeiten im Umgang mit anderen Menschen, sollten aber in jedem Fall vermieden werden, um andere Personen nicht anzustecken.

Es ist ratsam, sich im Vorfeld auf den Ernstfall vorzubereiten, um eine Versorgung der Tiere bei einem Ausfall des Betriebsleiters gewährleisten zu können.

Steht SARS-CoV-2 mit der epizootischen Virusdiarrhoe bei Schweinen in Verbindung?

Auf diese Frage gibt das FLI ganz klar Entwarnung. Die epizootische Virusdiarrhoe (PED) ist eine Durchfallerkrankung bei Schweinen, die durch Coronaviren ausgelöst wird. Die beiden Erreger seien jedoch klar voneinander zu unterscheiden. Durch SARS-CoV-2 kann demnach keine epizootische Virusdiarrhoe bei Schweinen ausgelöst werden.

 

ISN meint:

Die Corona-Frage stellt aktuell die Welt auf den Kopf, deshalb ist es wichtig, dass auch die Schweinehalter genau hinschauen, welche Folgen die Pandemie auf ihren Betrieb haben kann. Die gute Nachricht ist, dass aus heutiger wissenschaftlicher Sicht, die Schweine sich mit der gerade grassierenden Form des Coronavirus nicht infizieren und auch nicht zur Verbreitung des Virus beitragen können. Natürlich können aber wie alle anderen Menschen auch Schweinehalter selbst, ihre Familien oder ihre Mitarbeiter durch den Virus oder Quarantäneanordnungen betroffen sein. Neben der vorbeugenden hygienischen Maßnahmen ist es deshalb wichtig, sich so schnell es geht darüber Gedanken zu machen, wie die Versorgung der Tiere auch im Krankheitsfall sicherzustellen ist. Nutzen Sie jetzt die Zeit, um ihre Notfallpläne zu prüfen und um ggf. einen Ersatz für den Ernstfall zu organisieren.


Den gesamten Frage-Antwort-Katalog des Friedrich-Loeffler-Instituts finden Sie hier

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