12.07.2018rss_feed

CO2-Mangel: Schlachtunternehmen in Schottland schließt vorrübergehend

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Kohlendioxid (CO2) ist in diesem Sommer knapp. So knapp, dass nun Schottlands größter Schweineschlachtbetrieb in Brechin vorrübergehend den Betrieb einstellen muss.

 

Der Schlachthofbetreiber Quality Meat Scotland (QMS) nutzt CO2 dort als Narkosegas. Wöchentlich werden an dem Standort 6000 Schweine mit dem Gas betäubt, das sind nahezu 2/3 der schottischen Schweineschlachtungen.

Die Schweinehalter haben nun zwei Optionen bis der Engpass behoben ist: Entweder sie behalten die Tiere länger im Stall oder fahren sie über die Grenze nach England zu anderen Schlachthöfen.

Die schottischen Branchenvertreter versuchen derweil die Gaslieferanten und die Regierung davon zu überzeugen, dass Schweineschlachthöfe aus Gründen des Tierschutzes vorrangig beliefert werden sollten.

 

Warum ist CO2 knapp?

Lebensmittelreines Kohlendioxid, wie es auch als Narkosegas genutzt wird, fällt als Nebenprodukt der Ammoniak-Erzeugung für Düngemittel an. Die Produktion läuft vom August bis März auf Hochtouren. In den Sommermonaten nimmt die Nachfrage erheblich ab, so dass die Werke pausieren und den Absatzknick, z.B. für Instandsetzungsarbeiten nutzen.

Auch in den Vorjahren hat es immer wieder Berichte über CO2-Engpässe im Sommer gegeben. In diesem Jahr kommen aber mehrere Faktoren zusammen: Aufgrund des aktuell niedrige Ammoniak-Preises fehlt in diesem Jahr der Anreiz für einen früheren Produktionsstart. Aktuell produziert in Nordeuropa nur eins der fünf großen Werke das gefragte Gas. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach CO2 für die Nahrungsmittelindustrie kontinuierlich gestiegen. Auch der Absatz kohlensäurehaltiger Getränke läuft wegen des guten Wetters und der Fußball-WM rund.

Nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Nordeuropa, ist die CO2-Versorgungslage daher angespannt.


Originalpressemeldung von Quality Meat Scotland (englisch)

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