09.03.2021rss_feed

China: Warnung vor illegalen ASP-Impfstoffen

In China stellt die Verabreichung von illegalen Impfstoffen gegen die ASP immer mehr ein Problem dar (Bild ©Canva)

In China stellt die Verabreichung von illegalen Impfstoffen gegen die ASP immer mehr ein Problem dar (Bild ©Canva)

Auch wenn schon lange daran geforscht wird - bisher gibt es in keinem Land auf der Welt einen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP), der offiziell zugelassen ist. In China, wo die ASP nach wie vor stark grassiert, sind vermehrt illegale Impfstoffe im Umlauf. Chinas Landwirtschaftsministerium warnt Schweinehalter erneut vor dem Einsatz und geht nun intensiver gegen die illegale Herstellung und Anwendung der verbotenen Impfstoffe vor, berichtet Agra Europe (AgE).

 

In China scheint die Verabreichung von illegalen Impfstoffen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ein größeres Problem zu sein. Das chinesische Landwirtschaftsministerium sah sich erneut dazu veranlasst, vor solch einer Praxis zu warnen, die unter Strafe stehe. Das Ministerium wies darauf hin, dass es noch in keinem Land der Welt einen zugelassenen Impfstoff gegen diese Tierseuche gebe. Was angeboten werde, seien gefälschte Vakzine, die ein Sicherheitsrisiko darstellten und allen Maßnahmen und Bemühungen zur Bekämpfung der Seuche entgegenstünden.

 

Neue ASP-Varianten durch illegale Impfstoffe begünstigt?

Australiens Chefveterinär Mark Schipp hatte kürzlich nicht ausgeschlossen, dass die neuen ASP-Varianten in China durch den Einsatz eines illegal hergestellten Impfstoffs und nicht durch natürliche Mutation entstanden seien. Die Deletionen, also der Verlust eines DNA-Abschnitts, die wir in diesem Virus sehen, sind die gleichen Deletionen, die bei der Entwicklung von Impfstoffen verwendet werden, berichtete Schipp.

Das Pekinger Agrarressort rief nun alle örtlichen Tierhaltungs- und Veterinärabteilungen im Land dazu auf, entschlossen gegen die illegale Herstellung und Anwendung der verbotenen Impfstoffe vorzugehen. Betriebe für die Herstellung von Tierarzneien müssten intensiver und auch unangekündigt überprüft sowie mögliche Verstöße umgehend gemeldet werden. Bei den Tests auf ASP müsse auch auf Stämme mit Gendeletion geachtet werden und bei positivem Befund eine Rückverfolgung und Kontrolle auf den Einsatz nicht zugelassener Vakzine stattfinden.

 

Ministerium warnt vor Vermarktungs- und Berufsverbot

Das Ministerium wies darauf hin, dass ASP-geimpfte Schweine nicht vermarktet und geschlachtet werden dürften und Verantwortliche bei den Impfherstellern ein lebenslanges Berufsverbot erhielten.

Unterdessen hat das Landwirtschaftsministerium im März bisher drei ASP-Fälle offiziell gemeldet. In den Provinzen Yunnan und Hubei wurden bei illegalen Ferkeltransporten infizierte Tiere gefunden. Zudem war ein Betrieb mit 127 Schweinen in der Provinz Sichuan betroffen. Die drei Provinzen zählen zu den Schweinehochburgen in China; dort wurden im vergangenen Jahr zusammen rund 130 Millionen Schweine geschlachtet.


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