30.03.2017rss_feed

China: Umweltvorgaben steigen – Schweinebestand rückläufig

Die Aussichten, dass China weiterhin treibende Kraft beim Schweinefleischexport der EU bleibt, sind rosig. Denn auch in China nimmt die Umweltpolitik größeren Raum ein und die Umweltvorgaben steigen. Deren Umsetzung soll den chinesischen Sauenbestand und damit auch die Erzeugung von Schweinefleisch im laufenden Jahr weiter verkleinern, berichtet MBI Marktreport Fleisch & Milch und beruft sich dabei auf den Auslandsdienst des US-Agrarministeriums.

So soll der Anfangsbestand an Sauen in 2017 um 12 % auf 38 Mio. Tiere sinken. Daraus resultierend würde die chinesische Schweinefleischerzeugung auf 51 Mio. t sinken. Weil auch die derzeit auf hohem Niveau laufenden Schweinefleischimporte ins Land der Mitte den Rückgang nicht auffangen könnten, werde der Preis in China steigen und der Schweinefleischverbrauch um 2,6 Mio. auf 52 Mio. t sinken.

 

China setzt Maßnahmen zum Umweltschutz um

Um den Umweltschutz zu erhöhen, versucht die chinesische Regierung, die Schweineproduktion weiter entfernt von Wasserwegen und dicht besiedelten Gebieten zu verlagern. Aufgrund der dann neuen Nähe zu den großen Getreidegebieten, würden auch die Futterkosten sinken. Außerdem sollen die kleinen und mittleren Betriebe größere Einheiten bilden, um über das für Umweltmaßnahmen erforderliche Kapital zu verfügen. Schweinebestände, die innerhalb von dicht besiedelten Regionen, so genannten District Control Areas (DCA) liegen, müssen verlegt oder geschlachtet werden. Dadurch sei der Schweinebestand bereits um 3,6 Mio. Tiere zurückgegangen.

 

Die ISN meint:

Egal, wie man das Blatt wendet. Der Importbedarf der Chinesen an Schweinefleisch bleibt generell hoch. Die Bemühungen der chinesischen Regierung, der Umweltproblematik im Land zu begegnen sind kontraproduktiv für die Stärkung der Eigenproduktion. Landwirtschaftliche Nutzflächen sind generell schon knapp. So knapp, dass man der chinesischen Bevölkerung die im Anbau anspruchslose Kartoffel näher bringen möchte, um so die vom Reisanbau ausgelaugten Flächen zu schonen. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung und mit steigendem Wohlstand ebenfalls deren Ansprüche an Nahrung. Schweinefleisch Made in Germany wird im Land der Mitte gefragt bleiben. Eine gute Nachricht aus dem Hause Tönnies mit der Freigabe für den chinesischen Markt wäre noch ein schönes Sahnehäubchen.


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