China: Schweinepreise ziehen wieder an
In China hat sich die Stimmung am Schlachtschweinemarkt leicht aufgehellt, denn die Schlachtschweinepreise sind im Vergleich zu März um rund 43% gestiegen und liegen somit trotz gestiegener Futterkosten wieder über der Gewinnschwelle, berichtet Agra-Europe (AgE).
Chinesische Schlachtschweinepreise überschreiten Gewinnschwelle
Seit ihrem Tiefpunkt im März sind die Schlachtschweinepreise in China stetig gestiegen und sollen laut dortigen Analysten nun auch wieder Gewinne ermöglichen, so berichtet Agra-Europe. Gemäß der landesweiten Erhebung lag der durchschnittliche Erzeugerpreis am Anfang dieser Woche bei 16,64 CNY/kg Lebendgewicht (2,36 Euro); das waren rund 43 % mehr als Mitte März und 25 % mehr als vor genau einem Jahr. Zwar sind die Futterkosten auch in der Volksrepublik gestiegen, doch soll die Gewinnschwelle den Experten zufolge bei etwa 15 CNY/kg (2,13 Euro) liegen und damit nun überschritten worden sein.
Sauenbestand nach langer Zeit wieder leicht gewachsen
Der Chefanalyst für die Überwachung des Schweinemarktes im Pekinger Landwirtschaftsministerium, Wang Zuli, berichtete gegenüber der Presse, dass laut dem staatlichen Monitoringsystem die Zahl der verkauften Mastschweine im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,2 % gesunken sei, was zusammen mit der Erholung des Verbrauchs zu einem Preisanstieg geführt habe. Laut Wang lässt sich die optimistischere Stimmung auch an der Zahl der gehaltenen Sauen ablesen. Diese habe Ende Mai erstmals seit zehn Monaten wieder zugenommen, und zwar gegenüber dem April um 0,4 % auf 41,92 Millionen Stück. Das entspreche 102,2 % des Zielwertes von mindestens 41 Millionen Sauen.
Zunehmende Nachfrage erwartet
Der Sprecher der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Meng Wei, geht davon aus, dass die Schweinepreise im zweiten Halbjahr 2022 bei nicht zu reichlichem Angebot und zunehmender Nachfrage weiter anziehen werden. Er verwies auf die Entwicklung am Terminmarkt Dalian Commodity Exchange (DCE). Der Settlementkurs für Lebendschweine für den November-Future lag dort Anfang dieser Woche bei 19,97 CNY/kg (2,84 Euro), und Kontrakte mit Fälligkeit im nachfragestarken Januar wurden mit 20,64 CNY/kg (2,93 Euro) abgerechnet.