13.10.2025rss_feed

BVL-Kennzahlen: Antibiotikaabgabe in der Tiermedizin bleibt trotz leichtem Anstieg auf niedrigem Niveau

Vergleich der Abgabemengen der Wirkstoffklassen 2011 und 2024 ©BVL

Vergleich der Abgabemengen der Wirkstoffklassen 2011 und 2024 ©BVL

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland wieder etwas mehr Antibiotika in der Tiermedizin abgegeben – allerdings bleibt das Niveau im Langzeitvergleich deutlich unter dem von 2011. Während einige Wirkstoffe rückläufig sind, steigen andere leicht an.

 

Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden im Jahr 2024 insgesamt 562 Tonnen Antibiotika an Tierärzte und andere Empfänger abgegeben – ein Anstieg um 34 Tonnen bzw. 6,4 % gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2011, dem Beginn der Erfassung, entspricht das einem Rückgang von 67 Prozent.

 

Verteilung der Wirkstoffe leicht verschoben

Von den 562 Tonnen (t) Antibiotika, die 2024 abgegeben wurden, entfallen wie in den Vorjahren die größten Mengen auf Penicilline (222 t) und Tetrazykline (113 t), gefolgt von Sulfonamiden, Makroliden und Aminoglykosiden. Polypeptidantibiotika lagen mit 31 Tonnen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erfassung. Bei den von der WHO als besonders wichtig eingestuften Wirkstoffen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die Menge an Polypeptidantibiotika weiter sank, stiegen die Abgaben bei Fluorchinolonen und modernen Cephalosporinen leicht an.

 

Niedriges Gesamtniveau - Maßnahmen zeigen Wirkung

Trotz des geringen Anstiegs bewegen sich die Antibiotikaabgabemengen auf einem sehr niedrigen Niveau und haben sich stabilisiert, betont Prof. Dr. Gaby-Fleur Böl, Präsidentin des BVL. Die Maßnahmen zum verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika in Deutschland seien wirksam und wichtig für die Human- und Veterinärmedizin. Die gemeldeten Wirkstoffmengen lassen sich nicht einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Tierarzneimittel, welche diese Wirkstoffe enthalten, für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist.


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