Bundesregierung plant Ausweitung von Corona-Testkapazitäten durch Veterinärlabore
Die Bundesregierung debattiert derzeit über ein weiteres Gesetzespaket, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern. Dabei geht es laut einer Meldung der deutschen Presse-Agentur (dpa) unter anderem um eine massive Ausweitung von Coronavirus-Tests auch unter Mithilfe von Tierärzten.
ISN: Die aktuelle Corona-Situation fordert von der gesamten Bevölkerung und der Wirtschaft einen vollen Einsatz und macht es notwendig, dass alle zusammenstehen. Um die Labore der Humanmedizin bei den verschiedenen Untersuchungen zur Corona-Pandemie zu unterstützen und zusätzliche Untersuchungskapazitäten zu schaffen, ist es sinnvoll, auch veterinärmedizinische Labore zu nutzen.
Die große Koalition plant zur Bewältigung der Corona-Krise ein weiteres umfangreiches Gesetzespaket im Gesundheitsbereich. Dabei geht es unter anderem um eine massive Ausweitung von Coronavirus-Tests auch unter Mithilfe von Tierärzten und Veterinärlaboren. Der Entwurf der Fraktionen von Union und SPD liegt der dpa vor. Er soll in der kommenden Woche im Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden
Nutzung von tierärztlichen Laboren
Um die Testkapazitäten hochzufahren, wird vorübergehend auch auf die Mithilfe von Tierärzten gesetzt. Die Nutzung von tierärztlichen Laboren könne einen wichtigen Beitrag zur Ausweitung der bestehenden Testkapazitäten leisten und die stark belasteten humanmedizinischen Labore entlasten, heißt es. Die Ausnahmeregelung soll nur solange gelten, wie sich Deutschland in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite
befindet. Tierärzte müssten zudem vorher durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Laboratoriumsmedizin oder für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie
eingewiesen werden.
Labore haben bereits Mithilfe angeboten
Verschiedene Veterinärlabore und auch das Schlachtunternehmen Tönnies haben in den vergangenen Wochen bereits angeboten, Corona-Tests in ihren Laboren durchzuführen. Die Angebote sollen jedoch bisher abgelehnt worden sein.
Die ISN meint:
Die aktuelle Corona-Situation fordert von der gesamten Bevölkerung und der Wirtschaft einen vollen Einsatz und macht es notwendig, dass alle zusammenstehen. Dazu leistet auch die Land- und Ernährungswirtschaft selbstverständlich ihren Beitrag. Um die Labore der Humanmedizin bei den verschiedenen Untersuchungen zur Corona-Pandemie zu unterstützen und zusätzliche Untersuchungskapazitäten zu schaffen, ist es sinnvoll, auch veterinärmedizinische Labore zu nutzen. Dabei sollte allerdings klar geregelt sein, was im Fall eines ASP-Ausbruchs passiert, wenn die Labore dann mit veterinärmedizinischen Untersuchungen ausgelastet bzw. höchstwahrscheinlich überlastet sein werden. Denn im ASP-Krisenfall wird eine Vielzahl von Untersuchungen notwendig sein, wie beispielsweise beim Verbringen von Schlachtschweinen zum Schlachthof bzw. von Ferkeln in Mastbetriebe. Die Unterstützung durch Tierärzte darf dementsprechend nicht zu Lasten der Schweinehalter im ASP-Krisenfall gehen.