17.03.2022rss_feed

Britischer Schweineverband warnt vor Zusammenbruch der Branche

©Canva

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Die Schweinehalter in Deutschland und Europa machen aufgrund niedriger Schweinepreise und gleichzeitig dramatisch steigender Produktionskosten seit vielen Monaten massive Verluste. Auch wenn die Schweine- und Ferkelpreise in den vergangenen Wochen spürbar angestiegen sind, bleiben die Betriebe jedoch auch weiterhin in den roten Zahlen. Großbritannien gehört inzwischen zwar nicht mehr zur EU, dennoch sieht die Situation dort nicht besser aus als hierzulande. Der britische Schweineverband forderte deshalb in den vergangenen Tagen den Einzelhandel zu Preiserhöhungen für Schweinefleisch auf, um das Überleben des Schweinesektors und die Versorgung mit Schweinefleisch zu sichern, berichtet AgE.

 

Der britische Schweineverband (NPA) sieht die eigene Branche kurz vor dem totalen Zusammenbruch und hat den Einzelhandel aufgefordert, die Preise für Schweinefleisch deutlich zu erhöhen, damit die Erzeuger zumindest die Produktionskosten decken können. Wie der NPA vorige Woche mitteilte, sind mehr als 2 £/kg (2,40 Euro) erforderlich, damit die Erzeuger kostendeckend arbeiten können. Das wären etwa 70 Pence/kg (85 Cent) mehr, als ihnen jetzt ausbezahlt werde. Der britische Schweinepreis habe nicht auf die drastischen Preiserhöhungen in Kontinentaleuropa reagiert. Wir brauchen eine große und sofortige Preiserhöhung seitens der Einzelhändler. Unser derzeitiger Preismechanismus hat mit den beispiellosen Ereignissen in der Welt nicht Schritt halten können, stellte der NPA-Vorsitzende Rob Mutimer fest.

 

Britische Schweinehalter machen Verluste

Laut Verbandsangaben verschlimmerten der dramatische Anstieg der Weizenpreise und die damit verbundenen höheren Kosten für Futtermittel die ohnehin verzweifelte Lage der Schweinehalter. Die Erzeuger verlören derzeit wöchentlich zehntausende Pfund und liefen ernsthaft in Gefahr, sich die Fütterung ihrer Schweine und den Fortbestand der Betriebe nicht mehr leisten zu können. Ein Anstieg der Erzeugerpreise sei nicht nur für das Überleben des britischen Schweinesektors wichtig, sondern auch, um die Versorgung der Briten mit Schweinefleisch, Speck, Würsten, Schinken und anderen Schweinefleischerzeugnissen aufrechtzuerhalten.

 

NPA: Die Lage ist mehr als verzweifelt

Der NPA-Vorsitzende betonte, dass kein Schweinehalter mit den aktuellen Futtermittelpreisen überleben könne. Die Lage ist mehr als verzweifelt und es gibt kein Licht am Ende des Tunnels, so Mutimer. Ihm zufolge haben inzwischen Schweinehalter ihr Kreditlimit für Futtermittel erreicht. Auch seien die Hersteller bald nicht mehr in der Lage, Nachschub zu liefern. Außerdem stauten sich weiterhin viele Schweine in den Betrieben, was die ohnehin schwierige Situation noch verschlimmere.


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