Brasilien profitiert von Russlandembargo der EU - Schweinefleischexport boomt
Die Exporteure von Schweinefleisch in Brasilen haben sich im vergangenen Jahr über lebhafte Geschäft freuen können. Nach Angaben der brasilianischen Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) legte die Gesamtausfuhr einschließlich Verarbeitungsfleisch gegenüber 2014 um 9,7 % auf 555 100 t zu.
Noch stärker stiegen die Ausfuhrerlöse, und zwar um 14,3 % auf 4,3 Mrd Real (965 Mio Euro). Bei Umrechnung auf US-Dollar ergab sich allerdings, ein Minus von fast 20 %, vor allem wegen des Verfalls der brasilianischen Währung, erklärt Agra Europe.
Bei frischer und gefrorener Ware war 2015 im Vergleich zum Vorjahr ein Absatzplus von 13,0 % auf 472 700 t zu verzeichnen. Der Zuwachs resultierte insbesondere aus den höheren Verkäufen nach Russland, die um gut 50 000 t oder 27 % auf 237 000 t zulegten. Damit waren die brasilianischen Anbieter klar der größte Profiteur des russischen Einfuhrverbots für Schweinefleisch aus westlichen Staaten wie der EU oder den USA. Einen Zuwachs um 28 % auf 84 600 t verzeichneten zudem die Verkäufe nach Hongkong, das im vergangenen Jahr zweitwichtigster Kunde der Brasilianer blieb. Weniger gut lief es dagegen mit den Exporten nach Singapur und Angola, die um 13 % auf 28 000 t beziehungsweise um 34 % auf 25 700 t zurückgingen. In das Nachbarland Uruguay konnte 2015 mit 21 000 t rund 7 % mehr Ware als im Vorjahr verkauft werden.
Gute Aussichten für 2016
Für 2016 rechnen die brasilianischen Exporteure laut ABPA mit einer weiteren Steigerung ihrer Ausfuhren. So sollen neue Märkte in China, Japan und Mexiko beliefert werden, und der wahrscheinlich weiterhin schwache Kurs des Reals gegenüber dem US-Dollar dürfte für Wettbewerbsvorteile am Weltmarkt sorgen. Schweinefleisch für den Export sollte genug vorhanden sein, denn es ist mit einem Anstieg der Erzeugung zu rechnen.