19.05.2015rss_feed

Brandenburg: Woidke nimmt Bauern beim Tierwohl in Schutz

Dr. Dietmar Woidke, SPD, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Dr. Dietmar Woidke, SPD, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die Tierhalter gegen pauschale Angriffe verteidigt und sie zu einer selbstbewussten Haltung in Bezug auf die aktuelle Tierwohldiskussion aufgerufen. Auf der Landesbauernversammlung im Rahmen der Brandenburger Landwirtschaftsausstellung (Brala) in Paaren bezeichnete Woidke eine Vermischung von Fakten mit Ideologie in der Debatte um mehr Tiergerechtigkeit als nicht neu, fasst Agra Europe zusammen.

 

Gerade die brandenburgische Landwirtschaft habe sich dieser Diskussion seit jeher offen und transparent gestellt. Dem Potsdamer Regierungschef zufolge gelten in Brandenburg hohe gesetzliche Anforderungen an das Tierwohl, die oft über das Niveau bundesweiter Normen und Regeln hinausreichten. Die hiesigen Bauern müssten sich daher nicht vorwerfen lassen, ihre Tierhaltung weise grundsätzliche Defizite auf.

 

Kontinuierlicher Dialog

Notwendig ist aus Woidkes Sicht ein kontinuierlicher Dialog auf gesellschaftlicher und Verbraucherebene. Dabei müsse jeder Betrieb im Rahmen seiner Möglichkeiten Öffentlichkeit herstellen, empfahl der SPD-Politiker. Er nahm zugleich die Verbraucher in die Pflicht. So könne es nicht sein, einerseits Bauernhofromantik zu propagieren und andererseits mit vier Nackensteaks für 3,50 Euro aus dem Supermarkt zu kommen.

 

Regionale Produkte stark nachgefragt

Woidke sagte zu, er werde im Rahmen der Landespolitik auch weiterhin für landwirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sorgen. Großes Potential für die hiesigen Landwirte sieht er etwa in der Versorgung des Großraums Berlin/Brandenburg mit immer stärker nachgefragten regionalen Produkten. Der dafür notwendige Schutz regionaler Produkte und Marken dürfe aber nicht gefährdet werden, warnte der Ministerpräsident mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zur Transatlantische Investitions- und Handelspartnerschaft (TTIP). Eine Aufgabe regionaler Marken oder auch von Umwelt- und Verbraucherstandards zu Gunsten von TTIP komme daher nicht in Frage.


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