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Bilanz nach 10 Jahren: Antibiotikaeinsatz im QS-System deutlich reduziert

©QS

Der Einsatz von Antibiotika im QS-System hat während des zehnjährigen Bestehens des QS-Antibiotikamonitorings um fast 45 % abgenommen. In den schweinehaltenden Betrieben im QS-System hat sich der Antibiotikaeinsatz seit Einführung des Monitoringprogramms sogar mehr als halbiert.

ISN: Die Daten des QS-Antibiotikamonitorings belegen eine beeindruckende Leistung insbesondere der Schweinehalter zusammen mit ihren Hoftierärzten.

 

Seit nunmehr 10 Jahren liefert das Antibiotikamonitoring der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) wichtige Erkenntnisse über den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe. Wie QS kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt gab, war man 2012 mit der systematischen Erfassung der Antibiotikadaten von QS-zertifizierten Schweinemastbetrieben gestartet, um die Antibiotikagabe in der Tierhaltung transparent zu machen, diese auf ein therapeutisch notwendiges Minimum zu reduzieren und damit die Gefahren durch antibiotikaresistente Keime zu reduzieren.

 

Antibiotikaeinsatz deutlich rückläufig

Jüngste Auswertungen bestätigen, dass der Einsatz von Antibiotika im QS-System innerhalb der letzten 10 Jahre deutlich um 44,7 % reduziert wurde und sich auf einem therapeutisch erforderlichen Niveau einpendelt. In schweinehaltenden Betrieben im QS-System hat sich der Antibiotikaeinsatz seit Einführung des Monitoringprogramms 2014 von 521 Tonnen auf 250 Tonnen in Jahr 2021 sogar mehr als halbiert.

Die Zahlen zeigen auch, dass der Einsatz von Antibiotika weiterhin rückläufig sind. So wurden 2021 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 14,2 % weniger Antibiotika von den QS-Tierhaltern eingesetzt. In der Schweinehaltung wurden mit einem Minus von 15,8 % bzw. 46,9 t die meisten Antibiotika eingespart.

 

Erfolgsgeschichte von Tierhaltern und Hoftierärzten

Das Thema Antibiotikaeinsatz wird oft emotional diskutiert und manchmal in Frage gestellt. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Tiere krank werden können und therapiert werden müssen – aus ethischen Gründen, aber auch, um unsere Lebensmittel möglichst sicher zu machen, erklärte Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH vor diesem Hintergrund. Das QS-System leiste hierzu seit zehn Jahren einen Beitrag, der jedoch ohne das große Engagement der Tierhalter und der Tierärzte nicht möglich sei.

 

Wie sich der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung zwischen 2012 und heute entwickelt hat, erläutert der 4. Statusbericht zum Antibiotikamonitoring im QS-System. Den Statusbericht können Sie hier ansehen und herunterladen.

 

Die ISN meint:

Die Daten des QS-Antibiotikamonitorings belegen die beeindruckende Leistung der Tierhalter zusammen mit ihren Hoftierärzten. Seit zehn wurde der Einsatz von Antibiotika in der deutschen Tierhaltung deutlich reduziert, in der Schweinehaltung sogar mehr als halbiert. Die ausgeklügelten Hygiene- und Impfprogramme, die Optimierung der Rahmenbedingungen und hervorragendes Management auf den Betrieben zeigen eine positive Wirkung auf die Tiergesundheit und reduzieren so das notwendige Maß an Behandlungen. Natürlich muss es weiterhin Ziel sein, den Einsatz an Antibiotika möglichst weiter zu minimieren. Allerdings wird die Luft für eine weitere Reduzierungen zunehmend dünner, denn die Anwendung hat sich in der Schweinehaltung auf einem Niveau eingependelt, das sehr nah an das erreichbare Minimum heranreichen dürfte. Weitere Reduktionsziele, die zu Lasten des Tierschutzes gehen könnten, sind nämlich nicht akzeptabel.

 


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