Belgien: Neues Tierwohlsiegel vor dem Start
In Belgien soll dieses Jahr noch eine Marketingkampagne für ein flämisches Tierwohlsiegel für Schweinefleisch starten, das später auch auf Geflügel und Rinder ausgeweitet werden soll. Das betreffende Siegel Besser für Tiere
sieht drei Tierwohlstufen vor. Die Anforderungen bei Haltung, Transport und Schlachtung sind strenger als die Gesetzesvorgaben. Ursprünglich sollte der Plan schon Ende 2024 umgesetzt werden, berichtet Agra Europe.
In Belgien soll noch im laufenden Jahr eine Marketingkampagne zur Einführung eines flämischen Tierwohlsiegels für Schweinefleisch starten. Wie Flanderns Regierung im Juli mitteilte, erhält die Flämische Vereinigung zur Förderung des Wohlergehens von Nutztieren dafür eine Subvention von rund 293.000 Euro. Außerdem soll das Zeichen weiterentwickelt werden, um später auch Geflügel und Rinder abzudecken.
Drei Tierwohlstufen
Das Siegel zielt mit dem Hinweis Besser für Tiere
in niederländischer und französischer Sprache auf Verbraucher in ganz Belgien. Das Label weist drei aufsteigende Tierwohlstufen aus, die mit bis zu drei Pluszeichen kommuniziert werden sollen. Die Anforderungen der Lastenhefte sollen die Tierhaltung, den Transport und die Schlachtung abdecken und sind strenger als die gesetzlichen Vorgaben.
Beschäftigungsmaterial, mehr Platz und strengere Transportvorgaben
Wichtige Tierwohlkriterien sind zum Beispiel die Vermeidung unnötiger Transporte, die Bereitstellung zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere und eine großzügigere Besatzdichte. Die Lastenhefte sollen die Empfehlungen eines unabhängigen wissenschaftlichen Ausschusses berücksichtigen und von einem gesellschaftspolitischen Beratungsgremium und Branchenfachleuten geprüft werden. Ziel ist es, für Produkte mit dem Label höhere Preise als für herkömmliche Erzeugnisse zu ermöglichen und damit die Mehrkosten auszugleichen.
Verzögerungen bei der Einführung
Allerdings kommt die Einführung des Tierwohlsiegels nicht so rasch voran wie ursprünglich geplant. Das Vorhaben wurde bereits 2021 vom flämischen Minister für Tierschutz, Ben Weyts, angekündigt. Anfang 2024 wurde dann bekannt gegeben, dass das Label zum Jahresende auf Schweinefleischprodukten in den Regalen zu finden sein würde, was aber nicht gelang. Außerdem sollten ursprünglich bereits 2025 Hühnerfleisch und Eier einbezogen werden. Die Umsetzung auch dieses Plans verzögerte sich offensichtlich.