25.07.2014rss_feed

Befunddatenerfassung vereinheitlichen – Projekt gestartet

Projektpartnerbefunddaten 1

In dieser Woche fand in Wildeshausen die Auftaktveranstaltung zu einem neuen Projekt mit dem Titel Harmonisierung der Schlachtbefunderfassung und -dokumentation bei der Schweineschlachtung in Niedersachsen statt. Die breite Teilnahme (u.a. auch der Schlachtunternehmen und Landkreise) zeigt, wie brennend das Thema Befunddaten derzeit ist.

 

Auch wenn die Schlachtbefunderfassung beim Schwein schon seit vielen Jahren Standard in allen deutschen Schlachtbetrieben ist und auch wenn sich schon seit Jahrzehnten die Wissenschaft mit der Verwertbarkeit der Daten befasst, gibt es noch reichlich offene Fragen. Die theoretischen Grundlagen liegen zwar vor, bei der praktischen Umsetzung hapert es aber noch allzu oft. Und genau hier soll das Projekt ansetzen.


Alle gesund?

Alle gesund?

Wichtiger Baustein für eine sachliche Diskussion

Schlachtbefunden werden mittlerweile vielfältige Aufgaben zugesprochen. Vorne an steht die Lebensmittelsicherheit. Aber auch als Indikatoren für die Tiergesundheit und den Tierschutz gewinnen Befunddaten mehr und mehr an Bedeutung. Für die Landwirtschaft ergibt sich hier die Chance, zu sachlichen und tierorientierten Parametern zur Einschätzung Ihrer Tierhaltung zu kommen. Das A und O für die Nutzbarkeit ist dabei die Datenqualität und die Verlässlichkeit der Daten. Über Schlachtstandorte hinweg ist auch nach den vielen bisherigen Bemühungen kaum eine Vergleichbarkeit der Befunddaten gegeben.

Das Land Niedersachsen finanziert

Das Projekt, welches maßgeblich von der ISN-Projekt GmbH mit angeschoben wurde, steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Prof. Diana Meemken von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Auftraggeber für das Projekt ist die Arbeitsgruppe Tierschutzindikatoren des Tierschutzplans Niedersachsen. Das Land Niedersachsen hat die Finanzierung des Projektes zugesagt. Kooperationspartner im Projekt sind neben der Tierärztlichen Hochschule und der ISN-Projekt GmbH insbesondere der Landkreis Cloppenburg und das Schlachtunternehmen Böseler Goldschmaus. Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland ist ebenfalls mit im Boot.

Die Fragestellungen

Im Projekt stehen vier Arbeitspakete im Vordergund:

1) Eine Statuserhebung zur Umsetzung der Befunddatenerfassung in den Schlachtbetrieben in Niedersachsen: Hier werden Schlachtbetriebe von groß bis klein und die zuständigen Veterinärämter aufgesucht, um die Umsetzung von der Erfassung bis zur Datenübermittlung an den Landwirt zu erheben.

2) Zweiter Teil ist die Erarbeitung und Umsetzung eines Schulungskonzeptes für die amtlich bestellten Personen, die am Schlachtband die Befunde ermitteln.

3) Herzstück des Projektes ist die Entwicklung eines Systems zur Rückmeldung der Befundergebnisse an die erfassenden Personen. Im Klartext: dem Erfasser soll ein Instrument an die Hand gegeben werden, mit dem sie sich selbst mit seinen Kollegen vergleichen kann.

4) Bilden die gefundenen Ergebnisse am Schlachthof die Situation im Lieferbetrieb ab? Diese Frage soll anhand einiger Betriebsbesuche geklärt werden.

Bei Interesse bitte melden

Das Projekt beschäftigt sich vorrangig mit der Erhebung der Schlachtbefunde in Niedersachsen. Natürlich soll hierbei der Blick in andere Bundesländer nicht versperrt bleiben. Deshalb sind neben den Schlachtunternehmen und den zuständigen Veterinärämtern aus Niedersachsen auch Unternehmen und Behörden anderer Bundesländer aufgerufen, sich bei Interesse zu melden und ihre Erfahrungen in das Projekt einzubringen. Gleiches gilt für alle Schweinehalter.

 

Ansprechpartner:

Dr. Karl Heinz Tölle & Matthias Quaing

Tel: 05491 / 9665 – 0

Fax: 05491 /9665 – 19

Email: toelle@schweine.net


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