31.03.2023rss_feed

Australien: Kosten eines ASP-Ausbruchs kalkuliert

©Pixabay

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Mit Blick auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) rund um Australien, hat das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) die Kosten eines ASP-Ausbruchs kalkuliert. Eine Einschleppung könnte im schlimmsten Fall Kosten von 1,6 Mrd. Euro mit sich ziehen, berichtet Agra Europe.

 

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist mit Ausbrüchen in Papua-Neuguinea und Indonesien nahe an Australien herangerückt. Eine mögliche Einschleppung der Tierseuche hätte für das Land - je nach Umfang - Kosten von umgerechnet bis zu 1,6 Mrd. Euro zur Folge, wie eine neue Analyse des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) zeigt. Dies sei der Fall, wenn im worst case das Virus in der Wildschweinepopulation endemisch werde. Dann würden über Jahrzehnte die Produktionskosten durch strenge Biosicherheitsmaßnahmen in der Lieferkette steigen und Exportmärkte dauerhaft wegbrechen. Zudem würde durch Übertragungen auf Nutzschweine ein großer Schaden bei Erzeugern und der Fleischindustrie entstehen.

 

Kosten von bis zu 162 Mio. Euro bei Ausbruch im Hausschweinebestand

Im Szenario kleiner Ausbruch bei Hausschweinen, schätzen die Abares-Analysten die wahrscheinlichen Kosten im Zeitraum von fünf Jahren auf 72 Mio. Euro bis 162 Mio. Euro. Neben möglichen Ausfuhrsperren, Verbringungsverboten und Biosicherheitsmaßnahmen hat auch das Verbraucherverhalten einen großen Einfluss auf die Schadenshöhe. Obwohl die ASP für den Menschen ungefährlich sei, könne ein massiver Konsumverzicht nicht ausgeschlossen werden, so die Autoren der Studie. Im Falle eines Falles müsse es deshalb Informationskampagnen für das Verbrauchervertrauen geben.

Ein kleinräumiger Ausbruch der ASP bei Wildschweinen und die anschließende Tilgung des Seuchengeschehens soll innerhalb von fünf Jahren einen geschätzten Schaden zwischen 62 Mio. Euro und 78 Mio. Euro anrichten. Dieser entsteht durch Maßnahmen zur Verringerung der Wildschweinepopulation, die Kadaversuche und die Absperrung von Gebieten. Am teuersten werde dabei die Finanzierung von Arbeitskräften zur Seucheneindämmung und mögliche Ausfuhrsperren.

 

Appell zur Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen

Anfang 2022 ist die Wahrscheinlichkeit, dass die ASP in den nächsten fünf Jahren in Australien auftritt, auf 21 % geschätzt worden. Landwirtschaftsminister Murray Watt betonte angesichts der neuen Kostenschätzung, dass das Land bei der Biosicherheit nicht nachlässig sein dürfe. Diese Regierung hat sich verpflichtet, Australien vor dem Eindringen von Schädlingen und Krankheiten zu schützen, so der Minister. Deshalb seien im letzten Haushalt 134 Mio. A$ (83 Mio. Euro) für die Stärkung des australischen Biosicherheitssystems bereitgestellt worden.


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