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ASP-Update 24.06.2022: Neuer ASP-Fall bei Wildschwein außerhalb der Weißen Zone in Brandenburg

Karte: ASP in Deutschland und Westpolen seit September 2020, 3.994 Fälle bei Wildschweinen und 5 Ausbrüche bei Hausschweinen, Stand 24.06.2022 ©FLI

Karte: ASP in Deutschland und Westpolen seit September 2020, 3.994 Fälle bei Wildschweinen und 5 Ausbrüche bei Hausschweinen, Stand 24.06.2022 ©FLI

In Brandenburg wurde gestern bei einem als Fallwild gefundenen Frischling die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Da sich der Fundort außerhalb der bestehenden Weißen Zone im Landkreis Spree-Neiße befindet, wurde die Einleitung neuer Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Auch in Sachsen werden die Maßnahmen gegen die Tierseuche mit einem Projekt zur verstärkten Bejagung des Schwarzwilds noch einmal erhöht. Inzwischen ist die Anzahl der bestätigten ASP-Fälle bei Wildschweinen in den betroffenen Bundesländern auf knapp 4.000 angestiegen.

 

Brandenburg: ASP-Fall bei Wildschwein in Spree-Neiße außerhalb Weißer Zone

Nach aktuellen Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) wurde bei einem als Fallwild gefundenen Frischling südlich der Ortschaft Bärenklau, etwa 400 Meter außerhalb der bereits bestehenden doppelt umzäunten Weißen Zone im Landkreis Spree-Neiße gestern das ASP-Virus festgestellt. Das Gebiet werde sofort mit rund 20 Kilometern Elektrozaun eingezäunt, eine flächenhafte Fallwildsuche unter Einsatz von Suchhunden sei bereits eingeleitet, um das Ausmaß des Seuchengeschehens zu ermitteln.

 

In einem Punkt gibt das Ministerium Entwarnung: Vor gut einem Monat konnten zwei ausgewiesene Kerngebiete und die damit verbundenen Nutzungsbeschränkungen für Land- und Forstwirtschaft aufgehoben werden, da hier über mehrere Monate keine neuen ASP-Fälle aufgetreten waren. Der aktuelle Fall liege nicht innerhalb der aufgehobenen Kerngebiete.

 

Sachsen startet Projekt zur verstärkten Bejagung von Schwarzwild

Im Sachsen soll der Landesjagdverband gemeinsam mit den örtlichen Jägerschaften die Wildschweinpopulation verstärkt bejagen und damit deutlich verringern, um die ASP aus dem Schwarzwildbestand zurückzudrängen. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert das Projekt mit 1,5 Mio. Euro bis zum Frühjahr 2023 gab das Ministerium vergangene Woche in einer Pressemitteilung bekannt. Der Landesjagdverband habe bereits ein Jagdkonzept ausgearbeitet und werde im Rahmen des Vorhabens bis zu 60 Jagden durchführen – 40 Drückjagden und 20 Erntejagden. Sozialministerin Petra Köpping erklärte, dass diese Maßnahme notwendig sei, da man sonst der ASP nicht Herr werde und weiter die Existenz der schweinehaltenden Betriebe gefährde. Bisher konnte in Sachsen ein Viruseintrag in Hausschweinbestände verhindert werden. Dabei soll es unbedingt bleiben, damit die Landwirte ihre Schweinefleischprodukte bald wieder ohne Einschränkungen vermarkten können, ergänzte Sebastian Vogel, Staatssekretär und Leiter des ASP-Krisenstabs.

 

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: Austausch zu gemeinsamen Maßnahmen an Landesgrenze

Bei einem Treffen an der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern tauschten sich diese Woche die Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg, Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, und Mecklenburg-Vorpommerns Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann über die gemeinsame Bekämpfung der Tierseuche aus. Das gaben das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern und das MSGIV in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Aufgrund mehrerer ASP-Fälle im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern in unmittelbarer Nähe zum Landkreis Prignitz in Brandenburg wurden länderübergreifende Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Insgesamt wurden dabei rund 176 Kilometer Zaun (davon 112 Kilometer Festzaun) in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg rund 100 Kilometer Festzaun zur doppelten Einzäunung des Kerngebietes und entlang der Landesgrenze verbaut. Die Anwesenden bedankten sich für die bisherige gute Zusammenarbeit und betonten deren Bedeutung für die Bekämpfung der Tierseuche. Nun komme es darauf an, dass die Anstrengungen weiter aufrechterhalten würden und auch der Bund stärker in die Verantwortung bei der Bekämpfung dieser Tierseuche mit nationaler Bedeutung genommen werde.

 

ASP-Lage in Deutschland: 3.994 ASP-Fälle

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat bis Ende dieser Woche weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen festgestellt. Nach aktuellen Angaben des TierSeuchenInformationssystems (TSIS) hat die Anzahl der bestätigten ASP-Fälle beim Schwarzwild in Deutschland mit insgesamt 3.994 Stück inzwischen fast die 4.000er Marke erreicht.

 

Die Zahl der ASP-Fälle in Hausschweinebeständen ist bislang bei den fünf betroffenen Betrieben geblieben.

 


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