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29 ASP-Fälle bei Wildschweinen in Kerngebiet bestätigt - Brandenburg verstärkt Maßnahmen zur Seucheneindämmung

Stand 23.09.2020 - 17 Uhr


Karte: ASP im Baltikum, in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, der Ukraine und Ungarn, Stand 22.09.2020 (Quelle: FLI)

Karte: ASP im Baltikum, in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, der Ukraine und Ungarn, Stand 22.09.2020 (Quelle: FLI)

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat heute weitere Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen im bestehenden, eingezäunten Kerngebiet in Brandenburg bestätigt. Um die Ausbreitung der Seuche in Brandenburg einzudämmen, sollen aktuell mehrere Maßnahmen in Planung sein. Im Landkreis Spree-Neiße soll mit dem Bau eines festen Zauns an der Grenze zu Polen begonnen werden, eine Ausweitung ist angedacht. Zudem wird der ASP-Landeskrisenstab um eine Technische Einsatzleitung erweitert.

 

Neun weitere ASP-Verdachtsfälle amtlich bestätigt

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat heute erneut weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen in Brandenburg bestätigt. Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) heute informierte, handelt sich hierbei um neun tote Wildschweine, bei denen die Tierseuche in den entsprechenden Proben nachgewiesen wurde. Demnach liegt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle mit dem für Menschen ungefährlichen Virus jetzt bei 29.

Nach Angaben des Landes Brandenburg wurden die neun Wildschweine alle tot im Ortssteil Kummro nahe der Gemeinde Neuzelle im Landkreis Oder-Spree gefunden. Damit seien bisher alle 29 infizierten Wildschweine innerhalb des eingezäunten Kerngebietes gefunden worden.

Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher gab heute in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Kerngebiet und das gefährdete Gebiet gezielt nach toten Wildschweinen abgesucht werden und neben Hubschraubern mit Wärmebildkameras und Drohnen, auch geschulte Suchtrupps sowie Hundesstaffeln aus Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz im Einsatz seien. Weitere bestätigte ASP-Fälle werden erwartet. Solange infizierte Wildschweine innerhalb des bestehenden Kerngebiets gefunden werden, ändert sich nichts an der Lage, betonte Nonnemacher.

Brandenburg will festen Zaun an der polnischen Grenze bauen

Neben der weiterhin intensiv geführten Fallwildsuche vor Ort hat das Land Brandenburg Medienberichten zufolge im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weitere Maßnahmen, wie den Bau eines festen Zauns im Südosten an der Grenze zu Polen, geplant. Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher erklärte am Dienstag in Potsdam, dass es sich zunächst um einen festen Zaun im Kreis Spree-Neiße handele. Von ihrem Ressort sollen Mittel bereitgestellt werden, um den Landkreis zu unterstützen. Weiterhin seien Landesmittel geplant, um auch in Richtung Norden feste Zäune bauen zu können.

 

ASP-Landeskrisenstab wird um Technische Einsatzleitung erweitert

Darüber hinaus gab Nonnemacher bekannt, dass der ASP-Landeskrisenstab gestärkt und ausgebaut werde. Im gefährdeten Gebiet in Eisenhüttenstadt soll eine Technische Einsatzleitung eingerichtet werden, um von dort aus schnell operativ tätig werden zu können. Zudem sollen dort unter der Leitung von Brandenburgs Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer alle strategischen Entscheidungen getroffen, Aufträge zu deren Umsetzung an die Technische Einsatzleitung ausgelöst sowie die Zusammenarbeit mit anderen Tierseuchenbekämpfungszentren abgestimmt werden.
Am Dienstag hatte sich Heyer-Stuffer bereits gemeinsam mit BMEL-Staatssekretärin Beate Kasch in einer Telefonkonferenz des Zentralen Krisenstabs mit den für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Ressorts der Länder sowie dem Friedrich-Loeffler-Institut zum aktuellen Stand der Infektionslage und den notwendigen Schutzvorkehrungen ausgetauscht. Zudem hatten sich Experten des EUVET-Teams der Europäischen Kommission vor Ort über den Stand der Maßnahmen informiert. Bereits Anfang des Jahres überzeugten sich die Veterinärexperten, die auch schon die Ausbrüche in Tschechien, Belgien und Polen begleiten haben, in Brandenburg und Sachsen über den Stand der Präventionsmaßnahmen. Dieser fachliche Austausch ist wichtig. Die Empfehlungen und Hinweise setzen wir konsequent um, so Heyer-Stuffer.


Zentraler Krisenstab Tierseuchen berät über ASP-Geschehen in Brandenburg

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