13.08.2021rss_feed

ASP-Update 13.08.21: Mecklenburg-Vorpommern baut weiteren Schutzzaun – Weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen

ASP in Deutschland seit September 2020, Stand 13.08.2021 ©FLI

ASP in Deutschland seit September 2020, Stand 13.08.2021 ©FLI

Die Zahl der amtlich bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland ist im Verlauf der letzten Woche weiter angestiegen. Mit dem neuen Fall in der Uckermark ist nun ein weiterer Landkreis in Brandenburg von der ASP betroffen. In Hausschweinebeständen gab es keine weiteren ASP-Fälle und es ist bislang bei den drei bisher betroffenen Betrieben geblieben.

Mecklenburg-Vorpommern gab bekannt, sich mit dem Bau eines weiteren Schutzzauns an der Grenze zu Brandenburg noch besser vor einem ASP-Eintrag zu schützen.

ISN: Die Serie der ASP-Fälle bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen reißt nicht ab. Die betroffenen Bundesländer sind dringend gefordert, endlich angemessen und schnell die notwendigen Maßnahmen zu einer effektiven ASP-Eindämmung und Bekämpfung umzusetzen!

 

1.905 ASP-Fälle bei Wildschweinen

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in den vergangenen Tagen bis zum 13.08.21 mehrere weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen festgestellt. Betroffen sind vor allem die Landkreise Oder-Spree und Frankfurt (Oder) Stadt in Brandenburg sowie der Landkreis Görlitz in Sachsen.

Mit dem ASP-Fund bei einem erlegten Frischling in der Uckermark südwestlich von Criewen ist nun ein weiterer Landkreis in Brandenburg von der ASP betroffen. Dort wurden die erforderlichen Krisenstrukturen aktiviert und die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet.

Nach aktuellen Angaben des Tierseuchen-Informationssystems (TSIS) gibt es mittlerweile insgesamt 1.905 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg und Sachsen.

Bei den ASP-Fällen in Hausschweinebeständen ist es bislang bei drei betroffenen Betrieben geblieben

 

Mecklenburg-Vorpommern baut Schutzzaun an der Grenze zu Brandenburg

In Mecklenburg-Vorpommern wird nahe Nadrensee (LK Vorpommern-Greifswald) ein zweiter Schutzzaun gegen die Einschleppung der ASP gebaut. Die neue Trasse verläuft auf einer Länge von ca. 2,5 Kilometer entlang der K84 und schließt an den bereits bestehenden Wildschutzzaun entlang der Bundesautobahn BAB 11 an. Mit der neuen Trasse erweitern wir unser bisheriges Zaunsystem, schließen eine Wildwechsel-Lücke nach Brandenburg, wo die ASP weiter auf dem Vormarsch ist, und minimieren damit das Risiko, dass die Seuche auch nach Mecklenburg-Vorpommern eingetragen wird, erläuterte Umweltminister Dr. Till Backhaus zum Vorhaben. Der Zaun soll bis Ende der nächsten Woche aufgestellt sein.

 

Fokus auf Früherkennung

Dass eine Barriere eine gute Methode sein kann, um potentiell erkranktes Schwarzwild am Wandern zu hindern, zeigt unser erster Schutzzaun, der parallel zur deutsch-polnischen Grenze von der Uckermark über Pomellen, Linken, Hintersee bis nach Ahlbeck verläuft. Bislang ist in diesem Bereich kein Schwarzwild gesichtet bzw. aufgefunden, erklärte Backhaus.

Die Distanz zwischen ASP-Nachweisen im Landkreis Barnim und der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern beträgt derzeit nur 38 Kilometer. Nachweise im Westen Polens liegen nur noch 33 Kilometer Luftlinie von der Landesgrenze entfernt.

Der Früherkennung der ASP ist von größter Bedeutung, betonte Backhaus. In den vergangenen Monaten wurden dort deshalb 21 Jagdhunde mit ihren 17 Hundeführerinnen und Hundeführer in zwei Kursen speziell für die Suche nach verendetem Schwarzwild ausgebildet. Darüber hinaus plant das Land die Anschaffung einer Drohne, die die Suche in schwierigem Gelände, wie zum Beispiel den Peenewiesen, erleichtern soll.

 

Die ISN meint:

Die Serie der ASP-Fälle bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen reißt nicht ab. In der vergangenen Woche kamen fast 100 neue Fälle hinzu. Die betroffenen Bundesländer sind dringend gefordert, endlich angemessen und schnell die notwendigen Maßnahmen zu einer effektiven ASP-Eindämmung und Bekämpfung umzusetzen! Leider ist hier in den vergangenen Monaten schon viel zu viel schief gelaufen! Es muss etwas passieren.

Auch der neue ASP-Fall in der Uckermark macht mehr als deutlich, wie hoch der Seuchendruck an der Landesgrenze zu Polen ist. Da jetzt ein weiterer Landkreis in Brandenburg betroffen ist, sollten die Alarmglocken noch mehr schrillen.

Wir fordern deshalb die Verantwortlichen vor Ort auf: Nehmen Sie die Kritik der Landwirte in der Region endlich ernst und binden Sie diese direkt mit ein. Diese Spezialisten kennen sich sehr gut vor Ort aus und können wichtige Hilfestellungen geben.

Es ist existenziell bedeutend für die Schweinehaltung in ganz Deutschland, die ASP in den betroffenen Regionen optimal zu bekämpfen und eine Ausbreitung in andere Regionen zu verhindern.

Außerdem sollte jedem Schweinehalter klar sein: Das Einhalten der Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen ist jetzt das A und O – und das gilt für jede Haltungsform und jeden Schweinebestand, egal wie klein oder groß er ist. Das hat oberste Priorität!

 


arrow_upward