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ASP-Update 11.03.21: Brandenburg zieht Halbjahresbilanz nach ASP-Ausbruch – Gesamtzahl steigt auf mehr als 800 ASP-Fälle

©Canva

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Ein halbes Jahr nach dem ersten ASP-Ausbruch in Brandenburg liegt die Zahl der der amtlich bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei 806 Wildschweinen in Deutschland. In Brandenburg gibt es erneut Fallwildfunde außerhalb von Kerngebieten. Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher zog eine Halbjahresbilanz und forderte mit Blick auf den Seuchendruck aus Polen erneut eine seuchenfreie Weiße Zone an der deutsch-polnischen Grenze. Gleichzeitig hob sie positiv hervor, dass es bislang keinen Eintrag in den Hausschweinebestand gab.

 

Nonnemacher: Keine Seuchenfreiheit ohne Weiße Zone zu Polen

Ein halbes Jahr nach dem ersten amtlichen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg zog Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz eine Zwischenbilanz und erneuerte ihre Forderung nach einer seuchenfreien Weißen Zone zu Polen.

Die wichtigste Nachricht nach einem halben Jahr ASP ist die, dass es bislang keinen Eintrag in Hausschweinbestände gibt. Darüber bin ich sehr froh. Wir sehen zudem, dass die getroffenen Maßnahmen wie Zaunbau und Fallwildsuche wirken. Allerdings lässt der Seuchendruck aus Polen nicht nach. So haben wir aktuell wieder Funde am festen ASP-Zaun an der Grenze zu Polen zu vermelden. So lange es diese Funde gibt, kann Deutschland nicht seuchenfrei werden, mit allen Auswirkung vor allem auf die schweinehaltenden Betriebe und die Landwirtschaft. Brandenburg präferiert daher nach wie vor die Einrichtung einer Weißen Zone mit festen Zäunen auf beiden Seiten von Oder und Neiße. Wir werden den Bund weiter bitten, das Gespräch mit Polen wegen einer gemeinsamen Weißen Zone entlang der Grenze wiederaufzunehmen, so Ministerin Nonnemacher.

 

Fester Zaun entlang der Grenze fast fertiggestellt

Brandenburg hat am 24. September 2020 im Süden des Landes, wo der Seuchendruck aus Polen am stärksten ist, mit dem Bau eines festen Zauns entlang der Grenze begonnen. Von insgesamt rund 255 Kilometern sind etwa 220 Kilometer fertig gestellt. Lücken bestehen noch in den Landkreisen Uckermark und Märkisch-Oderland. Beim Bau gab es immer wieder Verzögerungen durch Munitionsfunde oder durch aufgeweichten Untergrund.

 

Fallwildfunde außerhalb von Kerngebieten

Nach Angaben des Tierseucheninformationssystem TSIS wurden in den letzten Tagen mehrere ASP-Fälle bei Schwarzwild in Brandenburg und einige auch in Sachsen festgestellt. Unter den Funden in Brandenburg ist auch Fallwild außerhalb der bestehenden Kerngebiete: im Landkreis Spree-Neiße wurde ein Tier in der Nähe von Zelz auf der östlichen Seite der festen Wildschweinbarriere entlang der Grenze zu Polen gefunden, bei Werbig im Landkreis Märkisch-Oderland wurde Fallwild im gefährlichen Gebiet positiv getestet, in Frankfurt (Oder) gab es einen weiteren Fund im nördlichen Stadtgebiet, innerhalb eines temporär aufgestellten Elektrozauns.

 

Restriktionszonen werden umgehend angepasst

Auch die Leiterin des ASP-Krisenstabs, Anna Heyer-Stuffer, betont, wie stark der Seuchendruck aus Polen ist und informierte über die eingeleiteten Maßnahmen: Gerade die Funde entlang von Oder und Neiße zeigen, wie stark der Seuchendruck aus Polen nach wie vor ist. In allen Fällen starten wir sofort mit einer intensiven Fallwildsuche um die Fundstellen, um die eventuelle Ausbreitung festzustellen. Dabei kommen neben ortsansässigen Jägern und dem Landesbetrieb Forst auch Fallwildsuchhunde, Drohnen sowie der Polizeihubschrauber des Landes zum Einsatz. Im Landkreis Märkisch Oderland werden die Restriktionszonen angepasst: der Fundort wird sofort mit einem Elektrozaun umzäunt, der umgehend durch einen festen Zaun ersetzt wird.

 

Insgesamt wurden durch das Friedrich-Loeffler-Institut bisher 806 ASP-Fälle bei Wildschweinen amtlich bestätigt.

Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.

 


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