ASP-Übung in Bayern: Behörden proben den Ernstfall
Im Landkreis Nürnberger Land wurde vergangene Woche eine groß angelegte Übung zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) durchgeführt. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Forst, Veterinäramt und Verwaltung für den Ernstfall zu testen und ggf. Schwachstellen zu erkennen.
Mit einer groß angelegten Übung im Forstrevier Brunn haben der Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten und die Veterinärbehörde des Landkreises Nürnberger Land gemeinsam den Ernstfall geprobt: Die Meldung eines Wildschweinkadavers, bei dem der Verdacht auf eine Infektion mit dem Afrikanischen Schweinepestvirus (ASP) besteht.
Abläufe eines ASP-Szenarios geprobt
Ziel war es, unter realistischen Bedingungen die Abläufe für Seuchenschutz, Dokumentation und Zusammenarbeit zwischen Forst, Veterinäramt und Verwaltung zu testen. Nach dem Auffinden von insgesamt drei Wildschweinkadavern und der Probenentnahme vormittags wurden dann am Nachmittag die sogenannte Fallwildsuche
mit Hund und Menschenkette
geübt, die sich einer positiven Befundung durch das Labor der Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen anschließen würde.
Im Ernstfall darf keine Zeit verloren gehen
Johannes Wurm, Leiter des Forstbetriebs Nürnberg betonte Die Zusammenarbeit mit der Veterinärbehörde zeigt, wie wichtig abgestimmte Abläufe im Wald sind. Denn nur so können wir das Risiko einer Ausbreitung der Seuche effektiv eindämmen.
Unter der Leitung der Veterinärbehörde wurden Schutzanzüge, Desinfektionsschleusen und Hygienemaßnahmen im Gelände erprobt. Unser Ziel ist, dass im Ernstfall keine wertvolle Zeit verloren geht
, erklärte Dr. Christiane Klapdohr, Veterinärdirektorin im Landratsamt Nürnberger Land. Eine solche Übung unter Normalbedingungen im Wald ist unverzichtbar, um alle Beteiligten mit den Abläufen vertraut zu machen und mögliche Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Erhöhtes Infektionsrisiko durch hohe Wildschweindichte
Der Großraum Nürnberg gilt aufgrund dichter Wildschweinbestände und stark frequentierter Verkehrswege als Risikogebiet für ASP. Bislang ist Bayern von einem Ausbruch verschont geblieben – umso wichtiger ist die Prävention. Weitere Übungen sind bereits in Planung.