22.03.2021rss_feed

ASP-Troika: Klöckner fordert weiße Zone an der deutsch-polnischen Grenze

Tiergesundheits-Troika: Um das Seuchengeschehen gemeinsam im Auge zu haben, wurde auf Ebene der Landwirtschaftsminister sowie auf Ebene der Chef-Veterinäre eine gemeinsame Tiergesundheits-Troika etabliert.

Tiergesundheits-Troika: Um das Seuchengeschehen gemeinsam im Auge zu haben, wurde auf Ebene der Landwirtschaftsminister sowie auf Ebene der Chef-Veterinäre eine gemeinsame Tiergesundheits-Troika etabliert.

Im Rahmen der sogenannten Tiergesundheits-Troika zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben Deutschland, Polen und Tschechien weitere abgestimmte Maßnahmen und eine Fortsetzung der Kooperation vereinbart. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner forderte Polen erneut zur Errichtung einer wildschweinfreien, weißen Zone zwischen Deutschland und Polen auf.

 

Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitteilt, haben sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, ihr polnischer Amtskollege Grzegorz Puda und ihr tschechischer Amtskollege Miroslav Toman in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgetauscht.

 

Hintergrund: Deutschland, Polen und Tschechien haben Tiergesundheit-Troika etabliert

Auf Initiative der Bundesministerin wurde bereits im November ein trilaterales Format – die sogenannte Tiergesundheits-Troika – auf Ebene der Landwirtschaftsminister der drei Länder etabliert. Denn das ASP-Geschehen in Deutschland spielt sich in Gebieten in Brandenburg und Sachsen ab, die in unmittelbarer Grenznähe zu Polen liegen. Die Ausbrüche in Sachsen sind teilweise nur etwa 40 Kilometer von Tschechien entfernt. Zudem hat die Sequenzierung des Virus-Typs durch das Friedrich-Loeffler-Institut, der Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit, ergeben, dass die Ausbrüche in Deutschland und Polen zusammenhängen. Umso wichtiger sei es daher nach Aussage von Landwirtschaftsministerin Klöckner, die Ausbrüche auch als ein gemeinsames Seuchengeschehen zu sehen und entsprechend zu handeln.

 

In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten die Minister der drei Länder unter anderem:

  • Die Bekämpfungsmaßnahmen in den Grenzgebieten werden noch intensiver abgestimmt. Das umfasst etwa die Kadaversuche oder den Bau bzw. die Wartung von Wildschweinbarrieren.
  • Auf lokaler und regionaler Ebene soll der Informationsaustausch unter denjenigen, die die Seuche bekämpfen, grenzüberschreitend, direkt und unkompliziert zwischen Jägern, Forstbeamten und Veterinären möglich sein.
  • In einer gemeinsamen Initiative sollen von der Europäischen Kommission mehr Finanzmittel für Entschädigungen, Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen gefordert werden.
  • Bei der Bejagung von Wildschweinen werden konkrete Absprachen getroffen:
  • Grundsätzlich soll die Bejagung verstärkt werden, um die Wildschweinpopulation zu verringern und so das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus zu vermindern.
  • Auf Drück- und Treibjagden soll im Grenzgebiet (20 Kilometer) verzichtet werden, damit keine Tiere aufgescheucht und die Seuche so – auch über Grenzen – verschleppt wird.

 

Klöckner fordert weiße Zone zwischen Deutschland und Polen

Die Ministerin machte noch einmal deutlich, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen Deutschlands und Polens beim Bau von Wildschweinbarrieren im Grenzgebiet sei. Polen sei hier zwar aktiv, aber gerade in Richtung der deutschen Grenze seien noch einige Stellen nicht ausreichend durch Barrieren geschützt. Sie forderte ihren polnischen Amtskollegen erneut auf, die gemeinsame Einrichtung einer wildschweinfreien, sogenannten weißen Zone, im deutsch-polnischen Grenzgebiet voranzutreiben. Diese wäre ein sinnvoller Puffer, um die Verschleppung der ASP zu verhindern.

 


ASP: Deutschland, Polen und Tschechien etablieren Tiergesundheits-Troika

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