21.01.2022rss_feed

ASP-Prävention: Niedersachsen wappnet sich mit neuem Zaun

©Pixabay

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Zur Vorbereitung auf einen möglichen ASP-Krisenfall in Niedersachsen hat das Landwirtschaftsministerium für die Einzäunung von Restriktionszonen einen 150 km langen Zaun mit festem Knotengeflecht angeschafft, der nun bei der Bundeswehr im Camp Fallingbostel/Oerbke eingelagert ist. Die gesamte Investition kostet das Bundesland rund 1,1 Millionen Euro.

ISN: Endlich und gut so! Im Krisenfall kommt es darauf an, schnell und effektiv zu handeln. Und dass man Seuchenbekämpfung in Nutztierbeständen kann, hat man in Niedersachsen oft genug unter Beweis gestellt. Mit der Anschaffung des neuen Wildschutzzauns ist Niedersachsen nun einen guten Schritt vorangekommen.

 

Auf ASP-Bekämpfung vorbereitet

Bei einem möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Niedersachsen sind sofortige Maßnahmen nötig. Dazu gehört auch die Umzäunung von Restriktionszonen des betroffenen Gebietes. Aus diesem Grund wurde vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium (ML) ein 150 Kilometer langer Zaun mit festem Knotengeflecht angeschafft. Zusätzlich werden Zaunmaterialien wie 30.000 Pfähle, 600 Weidezauntore in verstellbaren Breiten und 90.000 Erd-Anker zur Bodenverankerung geliefert. Die Investition kostet rund 1,1 Millionen Euro.

Laut Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast sei Niedersachsen mit dem Schutzzaun noch besser auf Bekämpfung der ASP vorbereitet. Darüber hinaus sei der Zaun bei der Bundeswehr im Camp Fallingbostel/Oerbke an einem sicheren Ort eingelagert.

Im ASP-Seuchenfall wird der Maschinenring Niedersachsen als einer der Dienstleister den Zaun errichten.

 

Amtshilfe der Bundeswehr

Bei Notlagen kann die Bundeswehr gemäß Grundgesetz im Inland zum Einsatz kommen. Wie sie unterstützen kann, dazu berät das Landeskommando Niedersachsen die Landesregierung, Landkreise und Behörden. Im Kampf gegen die ASP waren bereits niedersächsische Kräfte der Heimatschutzkompanien in Brandenburg bei der Fallwildsuche eingesetzt. Die Bundeswehr kann unterstützen, wenn die zuständige Behörde notwendige Hilfe selbst nicht schneller und besser leisten kann. Amtshilfe wird subsidiär geleistet; sie darf nicht in Konkurrenz zur Wirtschaft treten. Bereitgestellt werden können Einsatzkräfte – wie zur Kontaktnachverfolgung während der Pandemie – Gerät wie Bergepanzer bei Hochwasser, Zelte für Rettungskräfte, Lagerkapazitäten für Impfstoff oder für Zaunmaterial, wie im Camp Fallingbostel.

 

Die ISN meint:

Es ist gut und richtig, dass auch Niedersachsen sich nun mit der Anschaffung von Zaunmaterial auf einen möglichen ASP-Ausbruch vorbereitet. Auch wenn es bislang gelungen ist, das ASP-Seuchengeschehen bei Wildschweinen auf die betroffenen Regionen im Osten Deutschlands zu begrenzen, ist eine Vorbereitung auf den Ereignisfall auch in den anderen Bundesländern enorm wichtig. Dies gilt insbesondere für die Veredlungsregionen. Im Fall der Fälle ist keine Zeit zu verlieren und die Bekämpfungsmaßnahmen müssen schnell und effektiv ablaufen. In Niedersachsen hat man in der Vergangenheit oft genug eine effektive Seuchenbekämpfung in Nutztierbeständen unter Beweis gestellt. Um die Schlagkraft gegen die ASP zu erhöhen, hatte nach NRW auch Niedersachsen im vergangenen Jahr eine Wildtierseuchen-Vorsorgegesellschaft gegründet, die speziell für den Bereich der Wildschweine entscheidende Vorteile bei der Eindämmung und Bekämpfung eines Ausbruchsgeschehens bringen kann. Auch andere Bundesländer sollten den Beispielen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen schnellstmöglich folgen und sich auf den ASP-Ernstfall vorbereiten.

 

 


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