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ASP lodert weiter in Polen und Litauen – Mecklenburg-Vorpommern übt den Ernstfall

20171010 ASP Ausbreitung Übung MV

Es wird nicht ruhiger um die Afrikanische Schweinepest (ASP) – im Gegenteil: in Osteuropa hat sich die Ausbruchslage verschärft. In Deutschland wird auf allen Ebenen diskutiert und beraten, wie das Risiko zur Ausbreitung der ASP nach Deutschland minimiert werden kann. In diesen Tagen erprobt man in Mecklenburg Vorpommern in einer zweitägigen Landes-Tierseuchenübung den Ernstfall. Angepasste Merkblätter in verschiedenen Sprachen. ISN: Klärungsbedarf gibt es besonders zu Fragen der ASP-Bekämpfung in Wildschweinebeständen.

 

Weitere Fälle in Osteuropa

Die neuesten Zahlen des europäischen Tierseuchenamtes ADNS zeigen, dass sich das Virus in Osteuropa weiterverbreitet. Allen voran sind aktuell Litauen, Polen und die Ukraine betroffen. In der Ukraine hat sich das Virus innerhalb der letzten zwei Wochen in vier Hausschwein-Beständen ausgebreitet – infizierte Wildschweine hat man nicht aufgefunden. In Polen hat es neben drei Ausbrüchen bei Hausschweinen auch 20 verendete und mit ASP-infizierten Wildschweine gegeben. In Litauen konnte sich das Virus zwar nur auf einem weiteren Betrieb ausbreiten, jedoch wurden 59 Wildschweine infiziert.

 

Erste Übungen in Mecklenburg Vorpommern

Die Länderagrarminister hatten auf der Agrarministerkonferenz bereits angekündigt, sich mit Übungen zwischen Bund und Ländern auf den Ernstfall vorzubereiten. Den Anfang dafür macht aktuell Mecklenburg Vorpommern. Landwirtschaftsminister Backhaus kündigte gestern den Beginn einer Landestierseuchenübung an. In einer zweitägigen Übung soll das Zusammenspiel zwischen dem Landwirtschaftsministerium und den Veterinärbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte sowie dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei erprobt werden. Gleichzeitig seien auch die Jagd-, Forst- und Ordnungsbehörden in die Übungsszenarien mit eingebunden, so heißt es in der Pressemitteilung des Landwirtschaftsministerium in Schwerin. Neben der landkreis- und behördenübergreifenden Koordinierung und Kommunikation im Rahmen sogenannter Großschadenslagen sollen auch praktische Übungen durchgeführt werden.

Die ISN meint:

Die Ausbruchszahlen aus Osteuropa alarmieren zur größten Vorsicht. Jegliches Übertragungsrisiko nach Deutschland muss unbedingt minimiert werden, sodass es nicht zu einem Ausbruch kommt. Nach wie vor liegt der größte Klärungsbedarf bei den Fragen zur Bekämpfung der ASP in Wildschweinebeständen. Auch deshalb ist die schnell anberaumte Tierseuchenübung in Mecklenburg Vorpommern genau richtig. Diesem Beispiel sollten die weiteren Bundesländer zeitnah folgen.

Für alle Schweinehalter gilt weiterhin: Vorbeugen! Informieren und sensibilisieren Sie Ihr Umfeld, besonders Mitarbeiter, Reisende und Jäger, zur höchsten Vorsicht, um die Ausbreitung nach Deutschland zu verhindern.

Hier finden Sie das ISN-Merkblatt zur Afrikanischen Schweinepest

 

Der Arbeitgeberverband der Westfälisch-Lippischen Land- und Forstwirtschaft e.V. hat die in verschiedenen Sprachen übersetzten Merkblätter zur ASP aktualisiert. Verteilen Sie diese gerne an Ihre Mitarbeiter.


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