ASP: Frankreich erreicht Regionalisierungsabkommen mit China
Mit der Unterzeichnung eines Regionalisierungsabkommens mit China hat Frankreich nach jahrelangen Verhandlungen erreicht, dass im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiterhin Schweinefleisch aus nicht von der ASP betroffenen Regionen Frankreichs nach China exportiert werden darf, berichtet AgE.
ISN: Für die neue Bundesregierung in Deutschland bedeutet das: Jetzt nicht nachlassen! Wir brauchen den Export für eine nachhaltige Vermarktung aller Teilstücke des Schweins. Schweinefleisch aus Deutschland ist absolut sicher, das französische Abkommen muss als Blaupause dienen!
Frankreich kann ab sofort im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiterhin Schweinefleisch aus nicht betroffenen Regionen nach China exportieren. Wie die Regierung in Paris mitteilte, wurde im Rahmen des französisch-chinesischen Wirtschafts- und Finanzdialogs ein entsprechendes Regionalisierungsabkommen unterzeichnet, das gestern in Kraft getreten ist.
Blaupause für Abkommen weiterer Länder
Wirtschaftsminister Bruno Le Maire erklärte, die Vereinbarung werde die Exporte der heimischen Erzeuger sichern und sei damit auch ein entscheidender Beitrag zur Stabilisierung von Preisen und Einkommen. Le Maire hat sich nach eigenen Angaben gemeinsam mit Staatspräsident Emmanuel Macron und Landwirtschaftsminister Julien Denormandie seit Monaten
für das Abkommen eingesetzt. Laut Denormandie handelt es sich um die erste Regionalisierungsvereinbarung, die China mit einem Mitgliedstaat der Europäischen Union unterzeichnet hat. Sie werde als Blaupause für weitere Abkommen für andere Sektoren und Länder dienen.
Regionalisierung auf Ebene der Départements
Die Interprofession für Schweinefleisch (Inaporc) begrüßte die Unterzeichnung des Abkommens. Laut Inaporc wird die Regionalisierung auf Ebene der Départements stattfinden. Von Januar bis September beliefen sich die französischen Exporte von Schweinefleisch inklusive verarbeiteten Produkten und Nebenerzeugnissen auf etwa 606.000 t; davon wurden 180 000 t oder fast 30 % nach China geliefert.
Die ISN meint:
Frankreich geht hier mit dem Regionalisierungsabkommen mit China einen wichtigen Schritt voran und nimmt in der EU eine Vorreiterrolle ein. Die Franzosen haben verstanden, dass das Thema ASP in China politisch höchste Priorität hat. Daher hat man die entsprechenden Verhandlungspartner auf Augenhöhe ins Rennen geschickt.
Für die neue Bundesregierung in Deutschland bedeutet das: Jetzt nicht nachlassen! Wir brauchen den Export für eine nachhaltige Vermarktung aller Teilstücke des Schweins, gerade weil in Deutschland nicht das ganze Schwein gegessen wird und Nebenprodukte wie Öhrchen, Pfötchen und Schwänzchen hierzulande keinen Abnehmer finden. Schweinefleisch aus Deutschland ist absolut sicher, das französische Abkommen muss als Blaupause dienen! Wir fordern die Politik auf, sich ein Beispiel an Frankreich zu nehmen und die Verhandlungen zum Regionalisierungsabkommen zwischen Deutschland und China zur Chefsache zu erklären und das Thema auf höchster politischer Ebene zur Sprache zu bringen! Auch wenn hier ohne Frage noch harte Nüsse zu knacken sind, ist es extrem wichtig, alle Kraft in die Verhandlungen zu investieren, um weitere Vermarktungsmöglichkeiten zu schaffen,
fordert ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Hartnäckigkeit wird sich am Ende auszahlen, da bin ich sicher! Deshalb muss die Öffnung weiterer Drittlandsmärkte für deutsches Schweinefleisch weiterhin ganz oben auf der To-Do-Liste stehen – und zwar nicht nur auf der des neuen Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir sondern auch bei der Regierungsspitze in Berlin, also beim Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich!