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ASP-Eindämmung in Deutschland zeigt Wirkung – Biosicherheit trotzdem weiterhin das A und O

Wöchentlich werden neue ASP-Fälle bei Wildschweinen gemeldet - Die Umsetzung von Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen auf dem Betrieb sind daher weiterhin enorm wichtig  ( Foto © ISN/Jaworr, Canva)

Wöchentlich werden neue ASP-Fälle bei Wildschweinen gemeldet - Die Umsetzung von Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen auf dem Betrieb sind daher weiterhin enorm wichtig ( Foto © ISN/Jaworr, Canva)

Die ASP-Bekämpfung und die ASP-Restriktionsmaßnahmen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen Wirkung, so dass das Virus in einigen Gebieten inzwischen erfolgreich getilgt werden konnte. Dennoch dürfen Schweinehalter bei der Biosicherheit nicht nachlassen. Wöchentlich werden neue ASP-Fälle bei Wildschweinen in Deutschland festgestellt. Daher muss jeder Schweinehalter weiterhin wachsam sein und Schwachstellen sowie mögliche Eintragsquellen für das Virus in den Bestand erkennen und abstellen.

 

EU bewilligt Verkleinerung der Restriktionszone

In einigen bisherigen ASP-Restriktionsgebieten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern können die Schweinehalter wieder aufatmen, denn der Einsatz gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zeigt Erfolg. So konnten die von der ASP zuerst betroffenen Gebiete in den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald in Brandenburg Teile der sogenannten Sperrzone II (infiziertes Gebiet) aufgehoben und die angrenzende Sperrzone I verkleinert werden. Auch der Umfang der ASP-Restriktionszonen im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern wurde mit Genehmigung der EU von 120.000 auf 30.000 Hektar verringert.

Durch das Inkrafttreten der jeweiligen neuen Durchführungsverordnung gilt die ASP in diesen Gebieten offiziell als getilgt und Beschränkungen für Schweinehalter und Jäger sind dort aufgehoben worden. Die Beschränkungen für das innerstaatliche Verbringen von Schweinen sind für die betroffenen Betriebe weggefallen.

 


ASP in Deutschland und Westpolen, Stand 04.08.2023 ©FLI

ASP in Deutschland und Westpolen, Stand 04.08.2023 ©FLI

Weiterhin achtsam sein! Erhöhtes Einschleppungsrisiko bei Reisen

Nichts desto trotz sollten sich alle Schweinehalter der Gefahr einer Virus-Einschleppung weiterhin bewusst sein. Der Seuchendruck an der deutsch-polnischen Grenze ist nach wie vor sehr hoch. Außerdem sind derzeit Sommerferien und das Virus kann bereits über Kleidung oder Autoreifen übertragen werden. Auch ein aus osteuropäischen Ländern mitgebrachtes Wurstbrot, das achtlos auf einer Autobahnraststätte entsorgt wird, kann Auslöser für eine Weiterverbreitung sein.

 

Biosicherheit auf dem Betrieb überprüfen

Um eine Einschleppung in den Schweinebestand zu verhindern, ist das Einhalten der Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen nach wie vor das A und O – und das gilt für jede Haltungsform und jeden Schweinebestand.

Wir empfehlen deshalb jedem Schweinehalter, weiterhin wachsam zu sein und die Abläufe im Betrieb zu überprüfen, um Schwachstellen und mögliche Eintragsquellen für das Virus in den Bestand frühzeitig zu erkennen und abzustellen. Mängel in der Biosicherheit können den Betrieben gleich mehrfach auf die Füße fallen, z.B. durch Abzüge bei der Entschädigung durch Tierseuchenkasse und Versicherung, aber auch bei der Vermarktung der Tiere, wenn ein Betrieb im Restriktionsgebiet liegt.

 

ASP-Lage in Deutschland: Über 700 ASP-Fälle in 2023

Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass wöchentlich weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen festgestellt werden. Laut Tierseuchendatenbank des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gab es in Deutschland seit Jahresbeginn 759 Virusnachweise im Wildschweinbestand und einen Fall in einem Hausschweinebestand. Seit dem ersten Vorfall im September 2020 ist die Marke von 5.000 festgestellten ASP-Ausbrüchen im gesamten Bundesgebiet mittlerweile die überschritten worden.

 

Checklisten und Merkblätter zur Biosicherheit und präventiven Maßnahmen finden Sie hier: ASP


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