27.05.2021rss_feed

Alte Bilder, neue Kampagne – Deutsches Tierschutzbüro macht politischen Wahlkampf und Stimmung gegen Schweinehalter

©Screenshots Deutsches Tierschutzbüro (www.tierschutzbuero.de; https://www.tierschutzbuero.de/der-standard-ist-tierquaelerei/)

©Screenshots Deutsches Tierschutzbüro (www.tierschutzbuero.de; https://www.tierschutzbuero.de/der-standard-ist-tierquaelerei/)

Das Deutsche Tierschutzbüro erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Schweinehalter aus Niedersachsen und suggeriert, dass es sich um aktuelle Tierschutzverstöße in dem Schweinemastbetrieb handeln würde. Pikant dabei: es gibt gar keinen neuen Fall! Die Bilder stammen bereits aus dem Dezember des vergangenen Jahres und die Verstöße in dem Betrieb werden seitdem längst behördlich aufgearbeitet. Gleichzeitig wird die Nähe des Betriebsleiters zu einer politischen Partei hergestellt und es wird der Eindruck erweckt, dass hier in Bezug auf die Kontrollbehörden gemauschelt wurde. Die ISN sieht hier eine Einmischung in den politischen Wahlkampf, und das von einem Verein, der aufgrund des Status der Gemeinnützigkeit dazu verpflichtet ist, politisch neutral zu bleiben.


ISN: Ohne Frage, in dem Video werden Bilder gezeigt, die – wo auch immer sie erstellt wurden – nicht akzeptabel und auch ausdrücklich nicht tolerabel sind! Was ist das aber für ein unterirdisches Niveau vom DeutschenTierschutzbüro, um die Bevölkerung zum Fleischverzicht zu bekehren? Im Klartext: Es gibt keinen neuen Fall! Das sind mal echte Fake News und klassischer Trumpismus pur! Eine durchsichtige Kampagne des Deutschen Tierschutzbüros, mit der alle Schweinehalter unter Generalverdacht gestellt werden sollen. Eigentlich klar, denn der Tierrechtsverein hat als Ziel die Abschaffung der Nutztierhaltung im Auge.

 

Zum Hintergrund

Stellvertretender Bürgermeister von Merzen und CDU-Mitglied in Schweinemast-Skandal involviert – Staatsanwaltschaft ermittelt – Bildmaterial belegt Tierquälerei heißt es in der Überschrift einer heutigen Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbüros. In dieser Pressemeldung und in den Ausführungen auf der Internetseite der Tierrechtler wird nach Ansicht der ISN suggeriert, dass es sich hier um ein neu aufgedecktes Tierschutzvergehen in einem Schweinemastbetrieb handelt. Oder was würden Sie unter der Überschrift Neue Kampagne deckt abermals Tierquälerei auf vermuten? Damit decken wir bereits zum sechsten Mal innerhalb kürzester Zeit in niedersächsischen Schweinebetrieben auf, heißt es in einem Video auf der Internetseite des Deutschen Tierschutzbüros. Gleichzeitig wird daraus der Schluss gezogen, dass diese Bilder die gängige Praxis in der niedersächsischen Schweinehaltung sei. Das Fazit der Tierrechtler, auf den Konsum von Fleisch zu verzichten, kommt dann wenig unerwartet.

Die Wahrheit ist aber: Die Bilder stammen bereits aus dem Dezember und der Fall ist lange bekannt und behördlich aufgearbeitet – wie dann auch im hinteren Bereich der Pressemeldung und Verlauf des Videos deutlich wird. Auffällig ist auch, wie sehr das Deutsche Tierschutzbüro den Bezug zur CDU herstellt und ohne zu belegen behauptet: Meist sind es Mitglieder der CDU, wie auch in diesem Fall, die ihre politische Macht nutzen, um daraus Vorteile zu ziehen. Eine gewisse Nähe zwischen dem Amt des stellvertretenden Bürgermeisters und dem Veterinäramt, welches für die Kontrolle und Überwachung von Tierhaltungsbetrieben verantwortlich ist, kann sicherlich nicht abgestritten werden.

Die ISN meint:

Ohne Frage, in dem Video werden Bilder gezeigt, die – wo auch immer sie erstellt wurden – in keinster Weise akzeptabel sind. Hier wurde offensichtlich gegen geltendes Recht verstoßen, da muss man nicht lange um den heißen Brei herum reden. Das geht gar nicht! Und genau das hat das zuständige Veterinäramt nach Aussage der Tierrechtsorganisationen ja auch schon vor längerer Zeit festgestellt und abgestellt. Die strafrechtlichen Konsequenzen wird der Betrieb zu tragen haben – und müssen! Daraus nun ein halbes Jahr später eine neue Kampagne zu starten, um permanente Tierschutzverstöße als den Normalfall in niedersächsischen Betrieben darzustellen, ist mehr als unseriös und entbehrt der sachlichen Grundlage. Im Gegenteil: Nie standen Tierschutz und Tierwohlthemen stärker im Blickpunkt der Schweinehalter. Das ist so, als ob man alle Autofahrer als Raser abstempelt, nur weil einzelne Autofahrer mit Verkehrsverstößen erwischt wurden. Schon der Einstieg in die Pressemeldung Stellvertretender Bürgermeister von Merzen und CDU-Mitglied in Schweinemast-Skandal involviert macht deutlich, hier wird politischer Wahlkampf betrieben – übrigens von einem gemeinnützigen Verein, der per Status politisch neutral bleiben muss. Dass die Kampagne scheinbar passend für den (Vor)Wahlkampf getaktet wurde, wird anhand der zeitlichen Abfolge sehr deutlich: Die Bilder wurden im Dezember – übrigens illegal – aufgenommen. Daraufhin hat zeitnah das zuständige Veterinäramt gehandelt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Erst im März (also 3 Monate später) wurde – wie im Video zu sehen ist – von Seiten der Tierrechtsorganisation Strafanzeige gegen den Betrieb erstellt und wieder 3 Monate später wurden nun die Bilder veröffentlicht.

Das Deutsche Tierschutzbüro will also einen aktuellen Skandal in seiner Kampagne nutzen, den es aktuell aber gar nicht gibt. Gleichzeitig versucht man nach unserer Ansicht ein Gebilde von politischer Mauschelei zu konstruieren, ohne dafür irgendeinen Beleg zu erbringen.

Zusammengefasst: Hier werden Fake News der übelsten Sorte auf den Weg gebracht! Einfach nur unterirdisch!


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