22.03.2018rss_feed

Breites Aktionsbündnis für nachhaltige Nährstoffkreislaufwirtschaft – ISN ist dabei

Zu einem breiten Aktionsbündnis haben sich mehrere Akteure aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Oldenburger Münsterland, der Politik und Verwaltung auf Landes- und Kreisebene zusammengefunden, um die Nährstoffproblematik des Oldenburger Münsterlandes durchgreifend zu lösen.

 

Auf Einladung des Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) haben die Beteiligten, u.a. die Kreislandvolkverbände Vechta und Cloppenburg, die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sowie die Landkreise Cloppenburg und Vechta ein Gesamtkonzept zur Bewältigung der Herausforderungen vorgestellt.

Verständigt haben sich die Akteure auf einen Katalog von konkreten Erwartungen an die Landesregierung Niedersachsens. Das betrifft die z.B. die Förderung der Praxiseinführung von Schnellbestimmungsverfahren von Nährstoffgehalten in Wirtschaftsdüngern, die Förderung und baurechtliche Prüfung zur Schaffung von Lagerraum in abgebenden und aufnehmenden Regionen, einschließlich des Baus von Gemeinschaftsbehältern (Förderprogramm Behälterbau).

Auf der anderen Seite sichern die beteiligten Akteure ihrerseits eine aktive Mitarbeit an der Lösung der Nährstofffrage zu.

  • Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen will Machbarkeitsstudien zur Einführung von mobilen, semizentralen und zentralen Aufbereitungsverfahren in den Veredlungsregionen durchführen und Pilotanlagen fachlich begleiten.
  • Die Landkreise Cloppenburg und Vechta wollen u. a. die Wasserqualität der öffentlichen Brunnen und Hausbrunnen dokumentieren, das Messnetz ggf. ausweiten und jährlich Berichte veröffentlichen.
  • Die Landwirte werden je nach betrieblicher Situation aus den Möglichkeiten einer Reduzierung des Nährstoffanfalls auswählen, wie z. B. durch den Einsatz von N- und P-reduziertem Futter oder einer Beteiligung an der Initiative Tierwohl mit einer Abstockung des Tierbestandes. Zudem auf den Mineraldüngereinsatz, wo immer es möglich ist, zu verzichten und die Unterfußdüngung mit Wirtschaftdünger vornehmen.

 

Praktikernetzwerk Wirtschaftsdünger geplant

Sofern die Unterstützung von Seiten der niedersächsischen Landesregierung gegeben ist, werden die ISN, die beiden Kreislandvolkverbände Cloppenburg und Vechta, das AEF und die Landwirtschaftskammer mit einem Projekt starten: Ein Praktikernetzwerk Wirtschaftsdünger unter Beteiligung von ca. 30 landwirtschaftlichen Betrieben soll eingerichtet werden. Konkret bedeutet das, im Rahmen von unterschiedlich strukturierten landwirtschaftlichen Praxisbetrieben in der Modellregion Oldenburger Münsterland verschiedene Wege zur Lösung der Nährstofffrage aufzuzeigen. Unter anderem sollen Aufbereitungsverfahren für Wirtschaftsdünger umgesetzt, getestet und bewertet werden und in Empfehlungen einfließen.


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