Ab Juli: Rentenbank fördert Klimabilanzierung mit Zuschuss und Zinsbonus
Die Rentenbank gewährt künftig Zuschüsse für die Erstellung betrieblicher Klimabilanzen. Geplant ist ein Betrag von 1.000 Euro pro Unternehmen. Wer bereits eine betriebliche Klimabilanz vorweisen kann und einen Maßnahmenkatalog entwickelt, wie die Emissionen konkret reduziert werden, soll einen Zinsbonus von 0,25 Prozentpunkten auf alle Rentenbank-Programmkredite erhalten. Die neuen Programme sollen im dritten Quartal starten, berichtet Agra Europe.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank gewährt künftig Zuschüsse für die Erstellung betrieblicher Klimabilanzen. Geplant ist ein Betrag von 1.000 Euro pro Unternehmen, womit laut dem Förderinstitut je nach individuellen Voraussetzungen bis zu 90% der Kosten für die Erstbilanzierung gedeckt werden können. Mit dem Zuschuss wollen wir einen Anreiz schaffen, dass sich möglichst viele Betriebe auf den Weg machen, eine eigene Klimabilanz zu erstellen
, erläuterte Vorstandssprecherin Nikola Steinbock bei der diesjährigen Agrarfinanztagung, die der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Rentenbank im April in Berlin veranstaltet haben.
0,25 % Zinsbonus für Investitionen
Wer bereits eine betriebliche Klimabilanz vorweisen kann und einen Maßnahmenkatalog entwickelt, wie die Emissionen konkret reduziert werden, soll einen Zinsbonus von zunächst 0,25 Prozentpunkten auf alle Rentenbank-Programmkredite erhalten. Landwirte, die sich auf einen nachvollziehbaren Reduktionspfad verpflichten, haben damit künftig auch einen finanziellen Vorteil bei Investitionen. Die Rentenbank will Landwirte mit den neuen Förderungen motivieren, sich mit ihrer Klimabilanz auseinanderzusetzen, weil der Treibhausgas-Fußabdruck bei der Kreditvergabe an Bedeutung gewinnt.
Förderung startet im Juli
Für Steinbock sind die finanziellen Anreize ein großer Hebel, um bei der Erfassung von Emissionen sowie bei der Umsetzung von Minderungsmaßnahmen in der Landwirtschaft weiterzukommen. Der Start der neuen Förderung ist für das dritte Quartal 2025 avisiert.
Laut dem Agrarbarometer der Rentenbank vom Herbst 2024 fertigten bislang 12% der dafür befragten Landwirte eine Treibhausgas-Bilanz für ihren Betrieb an, wobei der Anteil mit 77% in der Milchproduktion am höchsten war. In Planung war eine Erstbilanzierung laut den Umfrageergebnissen bei 7% der am Agrarbarometer teilnehmenden Betriebe. Auch hier lagen die Milchbetriebe mit 44% der Befragten deutlich vorn.