EU-Schweinepreise: Notierungen fallen deutlich
Der europäische Schlachtschweinemarkt präsentiert sich in der laufenden Schlachtwoche schwach. Die Notierungen für Schlachtschweine geben in den verschiedenen EU-Mitgliedsländern zwischen 5 und 16 Cent nach. Dabei ist insgesamt ein Nord-Süd-Gefälle erkennbar.
Die Ursachen für die gegenwärtige Misere am Schlachtschweinemarkt haben sich nicht verändert. Das saisonbedingt gestiegene Lebendangebot in Europa trifft auf eine insgesamt unzureichende Nachfrage. Gleichzeitig sei ein rentabler Absatz in Drittländern für europäisches Schweinefleisch in dem erforderlichen Umfang nicht möglich, beklagten Schlachtunternehmen grenzüber¬greifend. Nun müsse sich zeigen, ob die Wett-bewerbsfähigkeit für europäisches Schweinefleisch auf dem stark abgesenkten Niveau wieder hergestellt werden kann.
Die deutsche Notierung konnte dem zuletzt immens gestiegenen Druck der deutschen Schlachtunternehmen nicht standhalten und gab um 15 Cent und damit überdeutlich nach. Vor drei Wochen war nach einer langen Phase ohne jegliche Preisbewegung ein Rückgang von 10 Cent erfolgt. Die österreichische Notierung folgte jeweils parallel.
Durch den deutlichen Preisabschlag in Deutschland rückte die korrigierte deutsche Notierung wieder näher an das korrigierte dänische und niederländische Notierungs¬niveau heran, das seit Kalenderwoche 38 deutlich unter dem deutschen Niveau lag.
In den Niederlanden gab die Notierung nach einer Stabilisierung in der Vorwoche um 10 Cent nach. Das niederländische Schlachtunternehmen Vion hatte den Auszahlungspreis zweimal in Folge um jeweils 5 Cent gesenkt und damit entsprechend Druck ausgeübt. Die Mitbewerber in den Niederlanden hielten ihre Auszahlungspreise zunächst noch unverändert und senkten schließlich in einem Schritt um 10 Cent.
Ebenfalls um 10 Cent wurde die dänische Notierung gesenkt. Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown beklagt einen schwächelnden Absatz in Drittstaaten und einen europäischen Arbeitskräftemangel beim Entbeinen. In Belgien ging die Notierung um 11 Cent und damit ebenfalls deutlich zurück.
In Spanien gab die korrigierte Notierung mit einem Minus von 6 Cent für spanische Verhältnisse ungewöhnlich stark nach, da zum einen das Lebendangebot bei zügiger Abgabebereitschaft der Erzeuger zugenommen hat und zugleich umfangreiche Fleischmengen innerhalb der EU abgesetzt werden müssen. Die französische Notierung wurde um korrigierte 5 Cent abgesenkt.
Tendenz für den deutschen Markt:
Zu Wochenbeginn steht ein weiter umfangreiches Lebendangebot zur Verfügung. Auf dem stark abge-senkten Preisniveau dürften sich nach Aussagen von Schlachtunternehmen die Absatzmöglichkeiten für Schweinefleisch verbessern. |