EU-Schweinepreise: Preisverfall in Deutschland hat Auswirkungen – Notierungen in Südeuropa trotzen der Schwäche
Der europäische Schlachtschweinemarkt steht in der laufenden Schlachtwoche sichtlich unter Druck. Viele Notierungen im europäischen Umfeld geben sehr deutlich nach. In Südeuropa bleiben die Notierungen hingegen saisonbedingt stabil oder steigen sogar leicht an.
Der Fleischmarkt in der EU ist insgesamt reichlich versorgt und es sind grenzübergreifend Stimmen über einen unbefriedigenden Absatz von Schweinefleisch zu hören, was den Markt unter Druck setze. Während die Ferienzeit den Markt zusätzlich beeinträchtigt, profitieren die Urlaubsregionen von Impulsen durch die anreisenden Touristen. Das nicht zu reichliche Lebendangebot fließt insgesamt stetig ab. Die Sommerhitze in Südeuropa schränkt das Wachstum der Tiere weiterhin ein und führt zu einem rückläufigen Lebendangebot.
Der deutliche Notierungsrückgang in Deutschland von 15 Cent kam auch im Inland für viele Erzeuger überraschend, da die angebotenen Stückzahlen problemlos zu vermarkten waren. Aufgrund der Unzufriedenheit der Schlachtunternehmen mit den Fleischgeschäften hatten diese den Druck auf die Notierung massiv erhöht und Mengenkürzungen vorgenommen.
Dem starken deutschen Preisrückgang folgten die Notierungen in den umliegenden Ländern. Wenn die deutschen Schlachthöfe ihre Preise senken, sieht sich beispielsweise auch das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown gezwungen, den Auszahlungspreis zu senken. Man konkurriere um einen Teil der Aufträge in Europa mit den Deutschen, kommentierte das Unternehmen. Die dänische Notierung gab um korrigierte 7 Cent nach. Österreichische Erzeuger müssen einen Notierungsrückgang von 15 Cent verbuchen, die Niederlande um 12 Cent und Belgien um 9 Cent.
Die spanische Notierung bewegte sich auf vergleichsweise hohem Niveau weiter seitwärts. Die Schlachtgewichte pendeln in Spanien zurück, das unter der Hitzewelle leidet. Gleichzeitig sind die Schlachtunternehmen im europäischen Kontext angespannt. In Italien gehen die Meinungen von Erzeugern und Schlachtunternehmen ebenfalls auseinander. In Frankreich legte die Notierung um korrigierte 3 Cent zu, so dass die französische Notierung im europäischen Preisgefüge der fünf größten Schweine haltenden EU-Mitgliedsländer wieder auf Rang 2 hinter Spanien liegt.
Tendenz für den deutschen Markt:
Der Start in die neue Woche verläuft am Schlachtschweinemarkt ruhig. Die überschaubaren Stückzahlen fließen reibungslos ab.
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