03.06.2016rss_feed

Verschleudern Sie Ihre Schweine nicht!

Der Lebendmarkt ist seit Wochen von einem unterdurchschnittlichen Angebot gekennzeichnet

Der Lebendmarkt ist seit Wochen von einem unterdurchschnittlichen Angebot gekennzeichnet

Die aktuelle Schlachtwoche begann für die Erzeuger von Schlachtschweinen unerfreulich. Der jüngste Preisanstieg auf 1,53 €/kg SG wird von einigen Schlachtunternehmen nicht akzeptiert und es wird lediglich der alte Preis gezahlt.

Dem Vernehmen nach zahlen aktuell Tönnies, Vion, Danish Crown, Vogler und Manten nur den alten Preis. Die Westfleisch trägt den Preisanstieg mit!

 

Nach einer Phase stark gestiegener Preise kommt ein derartiges Muskelspiel einerseits nicht völlig unvermittelt – schließlich ist man immer auf der Hut – aber andererseits aus Sicht des Lebendviehmarktes doch unbegründet. Im Grunde telefonierten sich bis Mittwoch Vormittag die Vermarkter die Finger wund, um ihre Lieferanten zur Ablieferung zu überreden. Eben diesen zur Lieferung überredeten Landwirten müssen nun Hauspreise schmackhaft gemacht werden. Eine Farce!

Nicht verunsichern lassen!

Wenn mehrere Schlachtunternehmen geschlossen Farbe bekennen und einhellig Hauspreise bekannt geben, kommt – ganz verständlich – schnell Unruhe auf. Aus Angst vor fallenden Preisen will jeder schnell seine Schäfchen ins Trockene bringen und Schweine werden kurzfristig an jeder Straßenecke feilgeboten.

In der jetzigen Situation sollten Schweinemäster sich nicht verunsichern lassen und ihre schlachtreifen Schweine verschleudern! Der Markt wird sich auch weiterhin stabil präsentieren: Der Lebendmarkt ist seit Wochen von einem unterdurchschnittlichen Angebot gekennzeichnet. Auch aktuell ist keine Trendumkehr erkennbar! Im Gegenteil, angesichts der derzeitigen Witterung (schwül-warm) ist mittelfristig eher von einem rückläufigen Angebot auszugehen.

Impulse aus Export und Inlandsmarkt

Anders als in den Sommermonaten anderer Jahre brummt der Export derzeit, gerade in Richtung Südostasien. Auch der Inlandsmarkt verspricht weitere Impulse. Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür. Am 10. Juni ist Anpfiff und nicht nur Deutschland ist im Fußballfieber. Public Viewings und Fußballevents mit Familie und Freunden, bei denen in der Regel fleißig gegrillt wird, stehen vor der Tür. Die Verarbeitung läuft bereits auf Hochtouren, um alle Fußballfreunde ausreichend mit Bratwürsten versorgen zu können. Der Monatsanfang sorgt erfahrungsgemäß ebenfalls für eine stärkere Fleischnachfrage.

Alles in allem eine recht eindeutige Marktsituation. Mäster sind gut beraten, sich in einer solchen Situation nicht verunsichern zu lassen. Sie sollten ihre Schweine jetzt nicht verschleudern!

Über die aktuellen Marktentwicklungen berichtet die ISN tagesaktuell im ISN-Marktticker...

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