Sauenmarkt: Ist der Sauenkrieg beendet?
Die großen Sauenschlachter haben es sich aktuell gemütlich eingerichtet.
Dieser Eindruck drängt sich auf, schaut man sich den Preisverlauf der Schlachtsauenpreise der vergangenen Monate an. Während die Preise für Schlachtschweine endlich wieder steigen, liegen die Sauenpreise der großen drei Sauenschlachter Tönnies, Uhlen und Westfleisch fest zementiert bei 97 Cent je kg Schlachtgewicht. Auch der Vergleich der amtlichen Auszahlungspreise (siehe Grafik) zeigt, dass der Preisabstand zwischen den Schlachtschweine- und Sauenpreisen auf den höchsten Stand der letzten fünf Jahre angestiegen ist und sich der Trend in der aktuellen Woche noch verschärfen dürfte.
Kräfteverhältnis im Ungleichgewicht
Keine Frage: Das Sauenangebot liegt in diesem Jahr spürbar über dem Angebot des vergangenen Jahres. Auch die billige Konkurrenz aus dem Ausland drängt auf den deutschen Markt. Die Grafik zeigt, dass der Preisabstand regelmäßig im Juni am höchsten ist. Dennoch scheint das Kräfteverhältnis zwischen roter und grüner Seite völlig aus dem Gleichgewicht gekommen zu sein. Die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) wird von den Schlachtunternehmen ignoriert bzw. sogar gezielt geschwächt, indem man bereits vor der Veröffentlichung der VEZG-Notierung die eigenen Hauspreise im Internet festlegt. Mal nimmt das eine Unternehmen die Rolle als Preissetzer an, mal das andere. Eine Regelmäßigkeit ist nicht zu erkennen. Aber man scheint sich einig zu sein!
Keine Machtspielchen zu Lasten der Erzeuger!
Sauenhalter sollten jetzt höhere Preise einfordern. Eine Preiserhöhung der Schlachthofpreise um mindestens drei Cent wäre ist angesichts des deutlich gestiegenen Schweinepreises marktgerecht. Zudem hätte man damit wieder die Basis der VEZG in Höhe von einem Euro erreicht und könnte dann auf einer gemeinsamen Basis notieren. Aus Sicht der ISN wird es höchste Zeit, die Machtspielchen zu Lasten der Erzeuger zu beenden.
