02.11.2017rss_feed

Greenpeace im Zerstörungsmodus gegen die Schweinehaltung

20171102 Header Greenpeace

Greenpeace hat sich auf die konventionelle Schweinehaltung eingeschossen. Ein Gutachten gegen die Rechtmäßigkeit der Schweinehaltung, Proteste zur Agrarministerkonferenz, eine Aufkleberaktion bei Lidl und nun eine Demo pünktlich zu den Sondierungsgesprächen vor der CDU-Parteizentrale – alles zusammen eine gezielte Kampagne mit viel Polemik und wenig Fakten.
ISN: Greenpeace läuft im Zerstörungsmodus gegen die Schweinehaltung. Statt sich auf diesen Niveau herab zu begeben und mit solchen Aktionen die Tierhaltung aus Deutschland zu vertreiben, sollte auch Greenpeace sich endlich mit praktikablen Vorschlägen an der Diskussion zur Weiterentwicklung der Tierhaltung beteiligen!

 

Stimmungsmache vor der CDU-Parteizentrale

Pünktlich zu den Jamaika-Sondierungsgesprächen zum Thema Landwirtschaft in Berlin haben gestern Greenpeace-Aktivisten vor der CDU-Parteizentrale Stimmung gegen die konventionelle Tierhaltung gemacht. Die Agrarminister der CDU/CSU-Fraktion, Seehofer, Aigner und Schmidt, haben Tierschutz den Interessen der Agrarindustrie geopfert, wird der Greenpeace-Mann Dirk Zimmermann in einer Pressemeldung der Organisation zitiert. Sie haben tatenlos zugesehen, wie sich die Massentierhaltung immer weiter ausdehnt – auf Kosten der Tiere, aber auch der Umwelt. Und das, obwohl ihre Wähler etwas anderes wollen. Die künftige Bundesregierung muss insbesondere in der Schweinehaltung die Anforderungen an die Haltungsbedingungen verschärfen. Sogar bei Menschen mit geringeren Einkommen stünden gesetzliche hohe Tierschutzstandards hoch im Kurs, auch bei höheren Wurst- und Fleischpreisen – wird eine Umfrage im Auftrag von Greenpeace zitiert. Interessanterweise wird aber kein Wort darüber verloren, dass die befragten Menschen schon heute Fleisch mit verschiedenen Tierschutzlabeln zu höheren Preisen kaufen können – kein Wort dazu, dass die verkauften Mengen teureren Labelfleisches seit vielen Jahren auf sehr niedrigem Niveau stagnieren.

 

Ein weiterer Baustein in der Kampagne

Greenpeace hat sich inzwischen gegen die konventionelle Schweinehaltung eingeschossen. Bereits Anfang Mai hatten die Umweltaktivisten medienwirksam ein selbst in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten vorgestellt, nachdem die Schweinehaltung in Deutschland nicht rechtmäßig sein soll. Ebenfalls noch im Mai wurde dann von Greenpeace eine Studie veröffentlicht, nach der angeblich durch Schweinegülle großflächig Antibiotika und multiresistente Keime in der Umwelt verbreitet würden. Im Juni wurde in einem Bündnis mit anderen Organisationen eine Petition gegen landwirtschaftliche Nitrateinträge in die Umwelt auf den Weg gebracht. Ende September protestierte eine gute Hand voll Greenpeace Aktivisten anlässlich der Agrarministerkonferenz in Lüneburg gegen die Schweinehaltung. Und am vergangenen Wochenende haben Greenpeace-Aktivisten in 56 Städten in Lidl-Filialen Fleisch der Eigenmarke Landjunker mit grellgelben Warnaufklebern, auf denen Mit Tierleid oder Mit Antibiotika steht – gekennzeichnet. Gestern dann schließlich die Proteste vor der CDU-Parteizentrale, um politische Stimmung gegen die Schweinehaltung zu schüren.

 

Die ISN meint:

Greenpeace läuft im Zerstörungsmodus gegen die Schweinehaltung. Statt sich auf diesen Niveau herab zu begeben und mit solchem Populismus die Tierhaltung aus Deutschland zu vertreiben, sollte auch Greenpeace sich endlich mit praktikablen Vorschlägen an der Diskussion zur Weiterentwicklung der Tierhaltung beteiligen!

Anders als beispielsweise der Deutsche Tierschutzbund glänzt Greenpeace nämlich mit Abwesenheit an den vielen existierenden Runden Tischen zur Tierhaltung. Daraus lässt sich nur schließen, es geht Greenpeace – analog zu den Tierrechtlern – gar nicht um Weiterentwicklung, sondern um die Abschaffung der konventionellen Schweinehaltung in Deutschland. Was damit erreicht wird, ist ein Bärendienst für das Tierwohl. So würde eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht jegliche Weiterentwicklung der Schweinehaltung über Jahre hinweg lähmen. Darüber hinaus wird die Erzeugung von Schweinefleisch ins Ausland verlagert – was das für den Tierschutz bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.


Greenpeace schießt weiter gegen die konventionelle Tierhaltung

Greenpeace legt Gutachten zur Abschaffung der Nutztierhaltung in Deutschland vor

arrow_upward