22.02.2016rss_feed

Isermeyer: Imagekampagne des Agrarsektors reicht nicht aus

Nur geringe Erfolgsaussichten räumt der Präsident des Thünen-Instituts (TI), Prof. Folkhard Isermeyer, dem Ansatz ein, über eine bessere Information der Bevölkerung die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft zu erhöhen.

 

Zwar seien insbesondere Vor-Ort-Aktivitäten zur Aufklärung über die tatsächlichen Verhältnisse sinnvoll, räumt Isermeyer in einem Beitrag für AGRA-EUROPE ein. Sie reichten jedoch nicht aus, die derzeit kritische Grundhaltung eines überwiegend städtischen Publikums zu verändern. Zudem bezweifelt der Agrarökonom angesichts der Einstellung vieler Journalisten die Sinnhaftigkeit einer medialen Imagekampagne des Agrarsektors.

 

Gemeinsame Kraftanstrengung nötig

Während Isermeyer davon ausgeht, dass die sich abzeichnenden Akzeptanzprobleme der Pflanzenproduktion mit dem weiteren technischen Fortschritt überwunden werden können, hält er den seit Jahren andauernden und sich immer weiter zuspitzenden Konflikt um die Tierhaltung nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen für lösbar.

 

Eine Schlüsselrolle misst der Thünen-Präsident dabei einer nationalen Nutztierstrategie bei. Nur ein solches Gesamtkonzept sei geeignet, der Wirtschaft eine klare Orientierung zu geben, funktioniere in offenen Märkten und könne schrittweise zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung führen, so Isermeyer. Zuletzt hatte auch der von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eingesetzte Kompetenzkreis Tierwohl die Erarbeitung einer nationalen Nutztierstrategie vorgeschlagen.


Isermeyer plädiert für nationale Nutztierstrategie

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