20.05.2016rss_feed

Schlachtsauenpreise: Markt auferstanden?

Wenig Bewegung am Schlachtsauenmarkt...

Wenig Bewegung am Schlachtsauenmarkt...

Nach monatelanger Unbeweglichkeit ziehen auch die Schlachtsauenpreise endlich etwas an. Der Sauenmarkt schien tot, nun ist er offensichtlich wiederauferstanden.

 

Die Sauenschlachter zahlten seit – sage und schreibe – November konstant und einhellig lediglich 0,87 €/ kg SG aus. In der vergangenen Woche geschah dann das fast nicht mehr erwartete Wunder: Die Schlachter erhöhten ihre Auszahlungspreise.

Bemerkenswert ist auch, dass die genannten Preise für Sauen erstmalig voneinander abwichen. Tönnies zahlte bis einschließlich dem 18. Mai 0,92 €/ kg SG, während Westfleisch und Uhlen Preise von 0,90 €/ kg nannten. In der aktuellen Schlachtwoche ist die Einigkeit wieder hergestellt und alle notieren 0,92 €/kg.

 

Sauenschlachter orientieren sich an Hauspreisen

Seit Dezember 2014 veröffentlichen die namhaften Sauenschlachter auf ihren Firmenhomepages wöchentlich ihre Auszahlungspreise für Schlachtsauen. Seit Dezember 2014 ist die Markteinschätzung und damit der veröffentlichte Auszahlungspreis der Unternehmen Tönnies, Westfleisch und Uhlen fast immer identisch. Preisschwankungen sind generell die Ausnahme geworden.

Ein halbes Jahr lang gleichlautende Preise? Das ist äußerst fragwürdig und entspricht nicht unserer Vorstellung eines Marktes! Als Außenstehender könnte man durchaus Eindruck gewinnen, dass die großen Sauenschlachter ihren Frieden geschlossen haben und die Preise zulasten der Erzeuger auf einem niedrigen Niveau halten.

Einfluss nehmen!

Was können sie tun?

  • Bestehen Sie bei der Vermarktung Ihrer Schlachtsauen auf die Sauennotierung der Vereinigung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften als Grundlage für den Auszahlungspreis. Nur so kann die Bedeutung der Schlachthofpreise minimiert werden
  • Vergleichen Sie verschiedene Vermarkter miteinander. Ein guter Service und eine pünktliche Abholung verstehen sich heutzutage von selbst.
  • Informieren Sie sich über die aktuellen Marktentwicklungen, z.B. über den ISN-Marktbericht. Hier wird jeden Mittwoch eine aktuelle Einschätzung zur Lage auf dem Sauenmarkt veröffentlicht.
  • Lassen Sie die Sauen auch mal eine Woche im Stall, wenn der Vermarkter nicht auf ihre Forderungen eingeht. Sauen wachsen aus keiner Maske.

Betriebsvergleiche offenbaren immer wieder die enormen Erlösunterschiede. Angesichts der Preiskrise haben Betriebe nichts zu verschenken!


Mehr zu dem Angebot an Marktinformationen der ISN finden Sie hier...

Sauenpreise: Vorbild für Schlachtschweinepreise?

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