18.06.2015rss_feed

Afrikanische Schweinepest weiterhin eine Bedrohung für Deutschland

Schweinepest_Sperrbezirk

Das Risiko einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aus dem Baltikum und einzelnen osteuropäischen Staaten nach Deutschland ist hoch, und es ist der Mensch, der dabei als Vektor die entscheidende Rolle spielt. Das wurde auf der Fachtagung Afrikanische Schweinepest - Auswirkungen, Bekämpfungsmaßnahmen und Prävention deutlich, die in der vergangenen Woche vom R+V-AgrarKompetenzZentrum in Mainz veranstaltet wurde.

 

Der Vorsitzende des Vorstands der R+V Versicherung AG, Dr. Friedrich Caspers, gab zu bedenken, dass die ASP sukzessive Richtung Westen wandere. Das Übergreifen der Tierkrankheit sei jedoch kein nationales Problem; vielmehr sollte die Bekämpfung in Europa gemeinsam vorangebracht werden, berichtet Agra Europe von der Veranstaltung.

 

Prof. Franz J. Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sieht im menschlichen Fehlverhalten den wichtigsten Faktor für die Ausbreitung der ASP. Man müsse jeden Tag damit rechnen, dass es Deutschland treffe, und das mit viel gravierenderen Auswirkungen als im Baltikum, da die Bundesrepublik eine sehr große Wildschweinpopulation habe.

 

In Friedenszeiten vorsorgen

Die Geschäftsführerin der Niedersächsischen Tierseuchenkasse, Dr. Ursula Gerdes, appellierte an alle Verantwortlichen, genügend Aufklärung bei Landwirten, Tierärzten sowie Jägern und anderen Gruppen zu betreiben, um einen Ausbruch der ASP zu verhindern.

 

warnte davor, dass durch Touristen und Erntehelfer aus weit entfernten Regionen Seuchen aller Art große Entfernungen schneller als bisher überwinden könnten. Noch in Friedenszeiten sollte sich die Branche auf einen Ausbruch der ASP vorbereiten, denn in der Krise sei es dafür zu spät.

 

Der Geschäftsführer des Verbandes litauischer Schweineproduzenten, Algis Baravykas, wies darauf hin, dass das ASP-Virus in Litauen die Wildschweine nicht so schnell töte wie die klassische Schweinepest. Aus diesem Grund dürfte die ASP in dem baltischen Land noch lange grassieren.


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