29.11.2019rss_feed

Tiergerechte Abruffütterung CallMatic versorgt Sauen individuell und passgenau: Alles in allem bin ich sehr zufrieden

Jeppe Bloch im neuen Teil seines Sauenstalls.

Der Däne Jeppe Bloch aus dem 100 Kilometer nördlich der Grenze zu Deutschland gelegenen Vejen hat kürzlich seinen Sauenstall um 850 Tierplätze erweitert. 1.650 Sauen finden Platz in dem langgestreckten Gebäude, in dem Alt- und Neubau nahtlos ineinander übergehen. Gefüttert werden die Schweine, die in tierfreundlicher Gruppenhaltung leben, mit der computergesteuerten Abruffütterung CallMatic. Den Futtertransport übernimmt das Fördersystem DryRapid.


Wer den Stall betritt, ist von der Geräumigkeit und Helligkeit des Gebäudes beeindruckt: Die Decke ist hoch und viel Tageslicht fällt sowohl von oben als auch von beiden Seiten ein. Bloch hat im neuen Teil des Stalls einige Dinge anders gemacht: Wir haben den Ruhebereichen Priorität eingeräumt, und es scheint gut zu funktionieren, erläutert Bloch mit Blick auf die neuen Abteile, in denen kurz zuvor die ersten Sauen aufgestallt wurden.


Jeppe Bloch hat sich dafür entschieden, die Abruffütterung und das Futterfördersystem mittig zu installieren. Ganz links sind die Ruhebereiche zu sehen.

Jeppe Bloch hat sich dafür entschieden, die Abruffütterung und das Futterfördersystem mittig zu installieren. Ganz links sind die Ruhebereiche zu sehen.

Der Landwirt hat sich entschlossen, Alt- und Neuanlagen einheitlich zu gestalten und dementsprechend auf bewährte Fütterungstechnik zurückzugreifen: CallMatic und DryRapid schließen unmittelbar an die Vorgängermodelle des Altbaus an.


Alles in allem bin ich sehr zufrieden

Es war ein langer Prozess, und vor allem die letzten zwei bis drei Wochen bis zur Inbetriebnahme waren hart. Aber alles in allem bin ich sehr zufrieden, bilanziert der Sauenhalter. Es zeigt sich, dass Bloch bei den Planungen die richtigen Entscheidungen getroffen hat.


Im Stall herrscht Ruhe, selbst wenn Besucher durch das Gebäude geführt werden. Die Tiere haben sich schnell eingelebt, es hat bloß eine Stunde gedauert. Und da wir große Abteile für die Abruffütterung gewählt haben, gibt es kaum noch Probleme mit Rangkämpfen, erläutert er.


Große Abteile zum Wohlfühlen
© Big Dutchman Skandianvien

Große Abteile zum Wohlfühlen


Abruffütterung hat viele positive Eigenschaften

Neben Abruffütterung und Trockenfütterungssystem stammen auch die übrigen Stalleinrichtungen im alten Teil des Sauenstalls von Big Dutchman. Für Bloch bestand nie ein Zweifel daran, die Big Dutchman-Fütterung auf die neue Stallhälfte auszudehnen.


Ich hätte mich für nichts Anderes entschieden, sagt er. Ich bin sehr gut zufrieden, und bei einer Erweiterung wie dieser ist es sinnvoll, mit etwas Bewährtem weiterzuarbeiten.


Wirtschaftliche Aspekte spielten eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess. Natürlich hätte man sich auch für eine Bodenfütterung entscheiden können. Aber es macht keinen Sinn, alles zu ändern, wenn die im Altstall vorhandene Anlage gut funktioniert, so der Sauenhalter.


Laut Bloch hat die Abruffütterung viele Vorteile: Die Sauen können individuell und passgenau gefüttert werden. Letztendlich spart man sogar Futter, da die Tiere bedarfsorientiert versorgt werden.


Gleichzeitig hat er die Erfahrung gemacht, dass die Sauen weniger miteinander kämpfen. Grund: Es gibt keine Auseinandersetzungen mehr um das Futter. Bei der Bodenfütterung setzen starke Sauen zu viel Fett an und kleine Tiere bekommen zu wenig zu fressen. Das vermeiden wir mit der Abruffütterung, erklärt er. Grundsätzlich geht es ja darum, dass die Tiere das Beste bekommen und gleichzeitig Gewinne erwirtschaftet werden, ergänzt er.


Obwohl der Landwirt gerade erst mit dem Ausbau des Sauenstalls fertig geworden ist, zeichnet sich ein weiteres Projekt ab: Es fehlen Plätze für die Jungsauen, daher müssen wir wahrscheinlich bald expandieren, blickt er in die Zukunft.



Wie funktioniert die Abruffütterung?

Untrennbar mit der Abruffütterung verbunden sind Transponder, also kleine Sender in Form von Ohrmarken, die jede Sau eingesetzt bekommt. Eine im Trogbereich der Abrufstation befestigte Antenne leitet die tierindividuellen Daten an den Steuerungscomputer weiter. Damit stellt der Landwirt sicher, dass die Sau nur dann Futter erhält, wenn Anspruch besteht. Ist dies nicht der Fall, sorgt der Computer dafür, dass die Trogklappe verschlossen bleibt. Falls das Tier nicht von allein die Station verlässt, öffnet sich zeitverzögert die Eingangstür und die nächste Sau betritt die Station, wobei sie als natürliche Austreibehilfe fungiert. Verlässt ein Tier die Station, obwohl noch Futteranspruch besteht, stoppt die Fütterung. Die Restmenge kann zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden.


Vorzüge der Abruffütterung

Erfreuliches Resultat: Jede einzelne Sau nimmt ungehindert durch andere Tiere auf ihre körperliche Verfassung zugeschnitten Futter auf. Da parallel auffällt, wenn ein Schwein zu wenig frisst, kann der Landwirt bei Gesundheitsproblemen schnell gegensteuern.


Für die Sauen bedeutet die Abruffütterung Bewegungsfreiheit und eine bessere Kondition. Außerdem sind die Tiere robuster. Die Landwirte wiederum können leistungsorientiert füttern und haben gesunde Tiere im Stall.


  • Gruppenhaltung mit etwa 60 Sauen pro Abruffütterungsstation;
  • unterschiedliche Aufstallungsvarianten sind möglich
  • manuelle Bedienung direkt an der Abruffütterungsstation;
  • schallhemmende Materialien bewirken einen niedrigen Geräuschpegel in der Station bzw. im näheren Umfeld


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