Schweineschlachtungen in der EU deutlich gestiegen

Die Schweineproduktion in der Europäischen Union ist 2015 auf ein Mehrjahreshoch gestiegen und dürfte auch im laufenden Jahr kaum kleiner ausfallen.

Wie aus Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr in der Gemeinschaft 255,4 Millionen Schweine in den meldepflichtigen Betrieben geschlachtet; das waren fast 6,7 Millionen Tiere oder 2,7 % mehr als 2014. Größer fiel die EU-Erzeugung nur in den Jahren 2007 und 2008 mit 259,9 Millionen beziehungsweise 257,6 Millionen Stück aus. Noch stärker legte 2015 die Schweinefleischproduktion mit einem Plus von 3,6 % auf 22,95 Mio t zu; das durchschnittliche Schlachtgewicht erhöhte sich nämlich um 800 g auf 89,8 kg/Tier, fasst Agra Europe zusammen.

Schlachtaufkommen für 2016 könnte ebenfalls steigen

Erfüllen sich die Erwartungen der Marktexperten im Prognoseausschuss der EU-Kommission, könnte das Schlachtaufkommen 2016 auf mehr als 258 Millionen Schweine ansteigen. Grundlage dafür ist der gewachsene Schweinebestand, der im Dezember 2015 mit gut 149 Millionen Tieren das Vorjahresniveau um 0,5 % übertraf. Der Rückgang des Sauenbestandes um 1,7 % auf 12,3 Millionen Stück dürfte dabei den Experten zufolge durch Produktivitätsfortschritte mehr als ausgeglichen werden.

So entwickelten sich die Schlachtungen in den einzelnen Ländern:

An der Expansion der EU-Schweineproduktion ist Spanien wesentlich beteiligt. Die stark ausgedehnten Bestände führten dort bereits im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der Schlachtungen um 6,7 % auf 46,4 Millionen Stück. In Portugal, Irland und den Niederlanden kamen laut Eurostat zwischen 5,0 % und 6,3 % mehr Schweine als 2014 an den Haken; in Ungarn sollen es sogar 9,3 % mehr gewesen sein. In Italien und Polen sorgten vor allem die mehr importierten Ferkel für einen Anstieg der Schlachtungen um 3,4 % beziehungsweise 3,6 %.

Vergleichsweise moderat fiel 2015 das Plus bei den Schweineschlachtungen mit 1,0 % in Deutschland aus; in Frankreich, Belgien und Österreich stagnierte die Erzeugung. Deutlich weniger Schweine wurden im Vergleich zu 2014 laut Eurostat in Tschechien, Griechenland und der Slowakei zu Fleisch verarbeitet; das Produktionsminus betrug dort zwischen 5,0 % und 10,4 %.