14.01.2016rss_feed

Fusion EDEKA / Kaiser’s Tengelmann: Auf dem Rücken der Bauern

Zukünftig werden auch Wurstprodukte immer häufiger ein Label zu nachhaltiger und tierfreundlicher Produktion tragen

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich über die Entscheidung des Bundeskartellamtes hinweggesetzt und die Übernahme des Lebensmitteleinzelhändlers Kaiser’s Tengelmann durch die EDEKA zugestimmt. Die ISN kritisiert die Entscheidung auf das Schärfste: Das war ein großer Fehler – die jetzt schon riesige Übermacht des Lebensmitteleinzelhandels gegenüber der Landwirtschaft wird noch weiter gestärkt. Am Ende haben die Bauern und die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft darunter zu leiden, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.

 

Ruhe vor den Wahlen?

Die Lausitzer Rundschau betitelte ihren Bericht über die Sondererlaubnis mit Gabriels Schlecker-Frauen …. Und beginnt den Beitrag mit: So kaltherzig wie sein liberaler Vorgänger Philipp Rösler damals bei den Schlecker-Frauen will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Fall Kaiser’s Tengelmann nicht sein. Und genau dieser Zusammenhang erscheint aus der Sicht der ISN plausibel. Denn vergessen wir nicht, in diesem Jahr sind deutschlandweit viele Wahlen und im kommenden Jahr sind Bundestagswahlen. Wollte Gabriel deshalb Diskussionen analog zu den Schlecker-Frauen vermeiden?

Gabriel setzt so mehr Arbeitsplätze aufs Spiel

Die Entscheidung mag aus emotionaler Sicht richtig sein – aber darf eine solche Entscheidung auf so einer Basis gefällt werden? Nein, sagt die ISN, es muss das Ganze betrachtet werden und hier stärkt Gabriel nun einmal die Marktübermacht der jetzt schon sehr großen EDEKA. Über die angeblich strengen Auflagen kann EDEKA doch nur lächeln. Ist es nicht naiv zu glauben, dass dadurch am Ende keine Arbeitsplätze verloren gehen? Gabriel unterschätzt die Auswirkungen auf den Agrar- und Ernährungssektor. Die aktuelle Marktsituation zeigt den jetzt schon unbändigen Druck sehr deutlich. Hier stehen durch die Entscheidung Gabriels viel mehr Arbeitsplätze – besonders auf dem Land – auf dem Spiel, als bei Kaiser’s Tengelmann insgesamt gefährdet waren. Nicht umsonst hat das Bundeskartellamt das Zusammengehen abgelehnt. Hier hätte Gabriel besser auf die Fachleute gehört und erst einmal weitere Alternativen prüfen müssen, äußert Staack sein Unverständnis über die Ministerentscheidung.

 


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