01.10.2014rss_feed

Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest: Tierärzte verabschieden Resolution

Die Lage ist nach wie vor ernst

Die Lage ist nach wie vor ernst

Die verheerenden Auswirkungen, die ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland hätte, waren Thema auf der Herbst-Delegiertenversammlung der Bundestierärztekammer (BTK). Eine entsprechende Resolution zum Thema wurde von den Delegierten aus allen 17 Landes-/Tierärztekammern einstimmig angenommen.

 

Hintergrund der Resolution ist die große Besorgnis der Tierärzteschaft über das aktuelle Seuchengeschehen insbesondere in Lettland, Litauen, Estland und Polen, das die Gefahr einer Einschleppung der ASP nach Deutschland täglich weiter steigen lässt. Das ausgesprochen widerstandsfähige Virus hält sich in gekühltem Fleisch mehrere Wochen und in gefrorenem Fleisch jahrzehntelang. Sogar in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami kann der Erreger monatelang überleben. Werden Lebensmittelreste, die Fleisch von unerkannt infizierten Schweinen enthalten, an Autobahnraststätten, Parkplätzen oder auf Autohöfen achtlos weggeworfen, kann die Tierseuche schnell auf heimische Wildschweine übertragen werden.

 

In der Resolution fordert die BTK:

  • einen konsequenteren Umgang mit den Warnhinweisen (Zielgruppen besser erfassen: Touristen, Saisonarbeiter, Speditionen u. a. und punktgenauere Ansprache derselben an Grenzstationen und AB-Raststätten),
  • Strafbewehrung für das Mitbringen und Wegwerfen risikobehafteter Lebensmittel,
  • möglichst nachhaltige und effektive Einbeziehung aller Kontrollorgane an den Grenzen und auf den Transitstrecken.

 

Die Gefahr, dass die Tierseuche nun Deutschland erreicht, ist massiv. Und das hätte, so die tierärztlichen Experten, verheerende Folgen. Mantel: Die Schweinebestände können nicht geschützt werden, weil kein Impfstoff zur Verfügung steht. Die einzige Möglichkeit der Bekämpfung ist das Keulen, also das Töten ganzer Tierbestände – ein nicht zu verantwortendes tierschutzethisches Problem. Die wirtschaftlichen Schäden für die Schweinehalter wären zudem dramatisch und würden tausende landwirtschaftliche Existenzen vernichten!

 

Ein weiterer wichtiger Punkt aus Sicht der ISN: Jäger, die in den von ASP betroffenen Ländern auf Jagd gehen, sollten nur Wildschweine mitbringen dürfen, die vorher negativ auf ASP untersucht wurden!!! Am besten erst gar kein Wild aus dem Osten mitbringen und die Schweinehaltung in Deutschland nicht unnötigen Risiken aussetzen.

Hier finden Sie die Originalpressemitteilung der BTK

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