13.07.2015rss_feed

US-Konzern Cargill verkauft Schweinefleischsparte an Fleischverarbeiter JBS

JBS wird damit zweitgrößter US-Schweinefleischproduzent und drängt auch auf den EU-Markt.

 

Für einen Kaufpreis von ca. 1,45 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) wechseln fünf Futtermühlen, vier Schweinezuchtbetriebe und zwei Schlachthöfe in verschiedenen Bundesstaaten laut einer Einigung von Cargill Inc. und JBS S.A. zum 1. Juli den Besitzer. Wie Agra-Europe berichtet, verkauft Cargill die Schweinefleischsparte an die amerikanische Tochterfirma der brasilianischen JBS, die JBS USA Swift Pork. Der Kauf muss noch vom US-Kartellamt genehmigt werden, dann steigt JBS durch die Übernahme zum zweitgrößten Schweinefleischproduzenten der Vereinigten Staaten hinter Smithfield Foods auf. Weltweit gilt JBS bereits als größter Fleischverarbeiter.

 

JBS stellt sich mit US-Schweineproduktion breiter auf

JBS sieht die Akquisition als langfristige strategische Investition in das lokale und globale Schweinefleischgeschäft. Auch die weltweite Marktposition als Erzeuger und Lieferant werde mit der Übernahme nochmals verstärkt. Zudem unterstützt der Kauf die breitere Aufstellung des Unternehmens, das sich zuletzt weg von der reinen Rindfleischproduktion hin zum Markt für Schweine und Geflügel orientierte. Nach der Übernahme des Schweinesegments des Agrar- und Nahrungsmittelkonzerns Cargill würde JBS rund 20% seiner Geschäfte im Bereich Schweineproduktion machen, 50% entfielen weiterhin auf Rindfleisch und 30% der Gesamteinnahmen stammen dann aus der Geflügelsparte.

Nicht nur USA: JBS drängt auf den europäischen Markt

In den USA kontrolliert JBS bereits jetzt jeweils rund 20% des Rindfleisch und des Geflügelmarktes, als zweitgrößter Player hinter Tyson Foods für diese Sparten. Cargill galt bisher als viergrößter US-Schweineproduzent mit einem Gesamtumsatz von $134,9 Milliarden im vergangenen Jahr. Doch die aggressive Akquisitionsstrategie von JBS ist längst nicht nur auf den amerikanischen Markt ausgelegt.

Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern die britische Geflügelsparte Moy Park vom direkten Konkurrenten Marfrig Global Foods für rund $1,5 Milliarden (ca. 1,37 Milliarden Euro) gekauft. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Ambitionen, in den europäischen Markt zu expandieren. Auch diese Übernahme muss noch von den lokalen Behörden genehmigt werden. Moy Pork produziert Geflügel für den europäischen Markt mit Standorten in UK, Irland, den Niederlanden und Frankreich. Das Unternehmen verzeichnete einen Nettogewinn von $500 Millionen im ersten Quartal 2015 und machte immerhin 26% von Marfrigs jährlichem Umsatz aus, wozu auch Merchandise-Produkte unter dem Label des Starkochs Jamie Oliver gehören.

 


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