17.04.2014rss_feed

Russland: Selbstversorgung außer Reichweite

Flagge Russland

Das Jahr 2021 war das selbstgesetzte ehrgeizige Ziel Russland sich selbst mit Schweinefleisch versorgen zu können. Diesem Ziel stehen immer wieder Hindernisse entgegen, berichtet das Magazin Pig Progress.

 

Es muss wohl 20 Jahre her sein, dass der russische Markt für Schweinefleisch so starke Preisschwankungen wie in den vergangenen zwei Jahren erlebt hat. Zwischen September 2012 und Mai 2013 sanken die Preise um 40%. Es folgte ein Anstieg um 30% im Herbst 2013.

Russland ist im August 2012 der WTO beigetreten. Ein Teil der volatilen Schweinepreise ist also im Zuge der reduzierten Zölle für Schweinefleischimporte nach dem WTO-Beitritt zurückzuführen.

 

Russland größter Schweinefleischproduzent Miratorg beklagte einen Gewinnrückgang von 34%. Die russische Politik handelte: Weitere Schäden wurden durch Handelshemmnisse vermieden.

 

Im Dezember 2012 sperrte Russland den Marktzugang für Schweinefleisch aus den USA, Kanada und einige südamerikanisch Länder, weil das Hormon Ractopamin nachgewiesen wurde. Hinzu kommen die Restriktionen die Russland seit Anfang des Jahres gegen die EU verhängt hat. Grund hierfür war und ist das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Polen und Lettland.

 

Zurück in der Gewinnzone

Nach diesen Einschränkungen kehrten die russischen Schweinehalter in die Gewinnzone zurück. Die Experten der russischen Interessenvertretung der Schweinehalter (NPPU) gehen allerdings davon aus, dass sobald die Einschränkungen aufgehoben werden, wieder ausländisches Schweinefleisch den Markt beherrschen würde und prognostiziert einen Kollaps der russischen Schweineindustrie. Der WTO-Beitritt hat der russischen Schweinehaltung schmerzhaft deutlich gemacht, dass sie trotz der erheblichen Investitionen in den letzten Jahren noch nicht wettbewerbsfähig ist.

 

Die Futterproduktion läuft noch sehr ineffizient und die Transportwege von den Produktionsstätten zu den Verbrauchern sind einfach zu hoch. Die russische Regierung rechnet damit, die hundertprozentige Selbstversorgung mit Schweinefleisch 2-3 Jahre später, also spätestens 2024 erreicht werden kann.

 

Trotz all der Probleme. Es läuft nicht schlecht für die russischen Investoren. In den vergangenen Jahren wurden Investitionen für ein Wachstum um 700.000-800.000 Tonnen Schweinefleisch pro Jahr getätigt.

 

Quelle: Pig Progress Magazin Vol. 29



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